Die in Nashville beheimatete Band LARKIN POE der Schwestern Rebecca und Megan Lovell blüht mit ihrem neuesten Album „Bloom“ buchstäblich auf: Noch nie hat ihr Mix aus Southern Rock, Blues und Americana so originär geklungen. Selbstbewusst, ohne dabei arrogant oder ignorant zu wirken, bestätigen sie im Interview, dass genau das beabsichtigt war.
Seit ihrer Gründung 2010 begeistern Larkin Poe mit ihrer leidenschaftlichen Liveperformance. Diese lässt fast vergessen, dass die inzwischen 34-jährige Leadsängerin und Gitarristin Rebecca und ihre knapp eineinhalb Jahre ältere, Lap-Steel-Gitarre spielende Schwester Megan Lovell bisher musikalisch nicht allzu innovativ unterwegs waren: Ihre Studioalben wirkten bei all ihren Qualitäten wenig eigenständig, und bei dem, was die in Calhoun im ländlichen nördlichen Georgia aufgewachsenen Musikerinnen und ihre beiden Mitstreiter auf die weltweiten Bühnen zauberten, kam es eher auf das „Wie“ als auf das „Was“ an. Mit ihrem siebten Werk „Bloom“ sind sie nun aber endlich bei sich selbst angekommen.
eclipsed: Was bedeutet das neue Album „Bloom“ für euch?
Megan Lovell: Wir haben das Gefühl, dass wir mit „Bloom“ da sind, wo wir immer hinwollten.
Rebecca Lovell: Besonders bei den Texten habe ich das Gefühl, dass wir nicht mehr so viel um uns herum geschaut, sondern versucht haben, das auszudrücken, wofür ich und wir gerade stehen. In diesem Sinne ist es unser persönlichstes und ehrlichstes Album. Bei jedem Album sind wir diesem Ziel näher gekommen, und nun denke ich, dass wir zwar nicht am Ziel, aber so etwas wie völlig eigenständig sind.
Megan Lovell: Musikalisch ist es das Album, das all unsere Einflüsse enthält, bei dem die Songs aber nicht wie ein Tribut wirken, sondern als Larkin Poe durchgehen.
eclipsed: Der Track „Little Bit“ wirkt wie ein Bekenntnis dazu.
Megan Lovell: Jeder, auch ich, ist die Summe ganz vieler Einflüsse und Inspirationen. Das auszudrücken, war das Ziel. Auch sich etwas zurückzunehmen und nicht zu sagen, dass wir so etwas Besonderes sind, nur weil wir auf der Bühne stehen.
eclipsed: Ein weiteres Statement ist der Song „Mockingbird“: Die Spottdrossel ist bekannt dafür, Laute anderer Vögel und Geräusche zu imitieren.
Rebecca Lovell: Durch diese Phase muss man als Künstler eben gehen, um dann bei sich anzukommen.