Nach dem Erfolg von „Crises“ drängte Virgin-Chef Richard Branson auf eine Verlängerung von Mike Oldfields Vertrag. Diesen hatten die beiden im Jahr 1973 geschlossen; er lief über ganze zehn Alben, wovon der Künstler noch zwei abliefern musste. Obwohl sein Verhältnis zu Branson schon nicht mehr das Beste war, ließ sich Oldfield von seinem Anwalt zu einem neuen Deal überreden: Er verpflichtete sich zu drei weiteren Platten für Virgin und bekam im Gegenzug eine deutliche Erhöhung seiner Tantiemen, sowohl auf künftige Veröffentlichungen als auch auf den Backkatalog. Ende der 80er-Jahre, als die Freundschaft zu Branson endgültig zerrüttet war, würde er diesen Schritt noch bitter bereuen und in der Folge entweder halbgare, oder – mit „Amarok“ – ein brillantes, jedoch in hohem Maße unkommerzielles Album abliefern. „Discovery“, so scheint es aus heutiger Sicht, war Oldfields letzter Versuch, Kunst und Kommerz auf hohem Niveau miteinander zu vereinen.
Zu tun gab es genug. Denn nicht nur Branson, der als Geschäftsmann naturgemäß ein zweites „Crises“ erwartete, auch Oldfield war vom Erfolg beflügelt. Er hatte sich vorgenommen, eine weitere Songplatte im Stile des Vorgängers aufzunehmen. Die Entscheidung fiel ihm umso leichter, als ihm unerwartet ein Angebot des Filmproduzenten David Puttnam ins Haus geflattert war, den Soundtrack zu Roland Joffés Arbeit „The Killing Fields“ über die blutige Herrschaft der Roten Khmer in Kambodscha zu komponieren. Auf diese Weise konnte der Musiker zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: für den Soundtrack elegische Instrumentals erschaffen und auf dem regulären Album den kommerziellen und künstlerischen Höhenflug, den er auf „Crises“ vor allem mit kurzen Popsongs erreicht hatte, fortsetzen.