2024 geht als doppeltes Jubiläumsjahr in die Nightwish-Geschichte ein: Es ist das 20. Jahr der Partnerschaft mit dem süddeutschen Label Nuclear Blast, vor allem aber veröffentlichen die Meister des orchestralen Metals ihr 10. Studioalbum. Vom Beginn einer „neuen Ära“ ist dabei die Rede, gleichzeitig markiert das „Yesterwynde“ betitelte Werk das Ende einer konzeptionellen Trilogie.
Knapp fünf Monate vor Erscheinen findet der Pressetag zu „Yesterwynde“ statt. Offizielle Informationen gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu viele, und so ist der Gestaltungsspielraum des Gesprächs mit Band-Mastermind Tuomas Holopainen recht groß. Der 47-Jährige gibt sich dabei wie gewohnt überlegt, ruhig und eloquent.
eclipsed: Tuomas, wann begann die Arbeit an „Yesterwynde“?
Tuomas Holopainen: Im Januar 2021, mitten in der Pandemie. Das war so nicht geplant, sondern ergab sich aus dem Umstand, dass wir in dieser Zeit ja nicht touren konnten. Nach ungefähr einem Jahr waren die Songs fertig, und wir begannen, zu proben und Demos aufzunehmen. Im letzten August dann nahmen wir auf. Das Album entstand also über einen Zeitraum von grob dreieinhalb Jahren. Und es ist noch nicht fertig. Wir mixen gerade die Atmos-Version.
eclipsed: Hat die Pandemie auch die Atmosphäre des Albums beeinflusst?
Holopainen: Ich bin nicht sicher, denn es ist ein ziemlich optimistisches Album mit einer sehr positiven Message. Der Song „The Day Of ...“ wurde allerdings etwas davon inspiriert, was sich während der Pandemie abspielte. Dieser „Handel mit der Angst“ und wie Botschaften der Angst über die Medien verbreitet werden. Wir werden darauf konditioniert, dass wir uns im Leben andauernd vor irgendwas fürchten müssen. Eine Schande, wie ich finde, denn das Leben ist so kurz, und man sollte es in vollen Zügen genießen. Die Message ist also: Glaub nicht alles, was dir erzählt wird. Manche Dinge sind nicht so schlecht, wie sie dargestellt werden.
eclipsed: Musikalisch wird das mit Hilfe eines Kinderchors umgesetzt …
Holopainen: Genau. Floor [Jansen – Sängerin; Anm.] spielt den Angstmacher in den Strophen, predigt all diese schlimmen Dinge, und im Refrain kommen die Kinder und erzählen uns, wie es wirklich ist.
eclipsed: Es ist das erste Album mit eurem neuen Bassisten Jukka Koskinen. Welche Auswirkungen hatte das?
Holopainen: Nun, jedes neue Bandmitglied bringt natürlich seine eigene Dynamik mit ein. Und Bass und Drums gehen ja Hand in Hand. Jukkas Spiel unterscheidet sich sehr von Marcos [Marco Hietala – Ex-Bassist; Anm.]. Und auf einem persönlichen Level ist Jukka ein sehr ruhiger, geerdeter Typ. Ich hab ihn noch nie verärgert, traurig oder besorgt gesehen. Er ist so ein „Alles wird gut“-Mensch. Und damit hat er eine Balance in die Band gebracht.
Das komplette Interview ist Teil unseres Online Abos, mehr dazu unter: https://www.eclipsed.de/de/abo