Im eclipsed-Interview sprach Sänger und Gitarrist Popa Chubby über einen entscheidenden Tag seiner wilden Jugendzeit in der New Yorker Clubszene und erzählte, warum er dem großen „Texas Cannonball“ Freddie King ein komplettes Album widmet.
eclipsed: Wie kam es zu dem ungewöhnlichen Tributeprojekt „I Love Freddie King“?
Popa Chubby: Ich habe vor Jahren schon mal mit Mike Zito an einem Livealbum zusammengearbeitet, das hat Spaß gemacht. Als mich Mike anrief und mir sagte, er würde gern wieder eine Platte mit mir machen, schlug ich vor, eine ganze LP mit Freddie-King-Nummern und vielen Gästen aufzunehmen. Mike war sofort Feuer und Flamme. Er sagte: „Super, lass uns loslegen – und schick mir deine Gäste-Wunschliste!“ Am Ende machten mit Joe Bonamassa, Christone „Kingfish“ Ingram, Albert Castiglia und Eric Gales genau diejenigen mit, die auf meiner Liste standen.
eclipsed: Freddie King gehört zusammen mit B.B. King und Albert King zu den drei „Bluesgitarrenkönigen“. Unter ihnen ist er heute vielleicht der am wenigsten bekannte. Hast du ihn vorgeschlagen, um ihn durch das Album bekannter zu machen?
Popa Chubby: Meine Liebe zu Freddie King hat eher mit einem Erlebnis in meiner Jugend zu tun. Mit 18 haben mich sehr unterschiedliche musikalische Einflüsse angetrieben. Ich stand auf Hendrix, Led Zeppelin, aber auch Bands wie die Ramones, Cramps oder Sex Pistols haben mir gefallen. Dann kam jemand zu mir und sagte: „Du solltest dir unbedingt mal Freddie King anhören.“ Er lud mich ein und spielte mir Freddies „Just Pickin’“ aus seiner 1961 erschienenen LP „Let’s Hide Away And Dance Away With Freddy King“ vor. Dieser Moment hat mein Leben verändert.
eclipsed: Was ist für dich das Besondere an Freddie King?
Popa Chubby: Freddie King spielte Gitarre wie kein anderer, stand mit einem Bein in Texas und mit dem anderen in Chicago. Er wurde nicht zufällig zum größten Gitarrenhelden in der Ära des britischen Blues in den 1960er-Jahren, prägte damals stark das Spiel von Eric Clapton, Chicken Shack, Peter Green’s Fleetwood Mac oder Savoy Brown. Auch wenn man ihn heute hört, ist er noch eine echte Offenbarung.