QUEEN + ADAM LAMBERT - „Es ist wahnsinnig aufregend, als Katalysator für Brian und Roger zu wirken“

16. November 2020

Queen Adam Lambert

QUEEN + ADAM LAMBERT - „Es ist wahnsinnig aufregend, als Katalysator für Brian und Roger zu wirken“

Wie das britische Staatsoberhaupt denken auch die nach ihm benannten Rockhelden der 70er- und 80er-Jahre nicht ans Abdanken. Im Gegenteil: Seit dem oscarprämierten Biopic „Bohemian Rhapsody“ erlebt Queen eine regelrechte Renaissance und erobert sich ein ganz neues Publikum. Aus gutem Grund, so ihr Tour-Gastsänger Adam Lambert: „Freddie Mercury war seiner Zeit weit voraus.“

Seit 2011 tourt der in San Diego beheimatete Sänger nun schon mit Brian May und Roger Taylor um die Welt. Für den 38-Jährigen ist es nach wie vor eine künstlerische Herausforderung, allabendlich in die Fußstapfen seines Idols Freddie Mercury zu treten und dessen Songs zu singen. Er tut dies mit großer Begeisterung, weil er sich in seiner Rolle immer wohler fühlt, und seinen eigenen Zugang zu den Stücken gefunden hat – wobei er laut eigener Aussage sehr viel gelernt hat. Im Übrigen hat der lukrative Nebenjob seiner Solokarriere keinen Abbruch getan: Nicht nur veröffentlichte Lambert im März sein viertes Soloalbum „Velvet“, er feiert auch als Schauspieler und TV-Persönlichkeit Erfolge. Sein neues Album wurde geprägt von seiner Arbeit mit Queen, die ihrerseits zusammen mit ihm jüngst das Album „Live Around The World“ herausbrachten – und 2021 erneut auf Deutschlandtour gehen wollen. 

eclipsed: Adam, du tourst seit neun Jahren mit Brian und Roger. Warum hattest du im Biopic „Bohemian Rhapsody“ nur eine winzige Nebenrolle?

Adam Lambert: Sie haben mich erst gefragt, als die Dreharbeiten schon im vollen Gange waren und ich gerade mit Brian und Roger probte. Ich denke, die beiden hatten den Regisseur gebeten, mich da einzubauen – als kleiner Gag. Bryan Singer meinte dann: „Hör mal, bei uns steht diese Szene an.“ Jene, in der Freddie von einer Raststätte aus nach Hause telefoniert und diesem Trucker begegnet, der ihn seltsam anschaut, ehe er in der Toilette verschwindet. Dahin folgt ihm Freddie – der Rest ergibt sich von selbst. Jedenfalls fragte Bryan: „Hast du Lust, den Trucker zu spielen?“ Und ich: „Das hört sich passend an.“ (lacht) Es war ein großer Spaß.

eclipsed: Warst du enttäuscht, dass man dir nicht die Rolle Freddies angeboten hat? 

Lambert: Das hätte keinen Sinn ergeben, einfach weil ich in der aktuellen Formation der Band singe und wir ständig betonen, dass ich kein Freddie-Imitator bin, sondern ein eigenständiger Künstler. Ich meine, ich trete als Adam Lambert auf und verkleide mich nicht als Freddie. Von daher wäre es seltsam gewesen, wenn ich das im Film getan hätte. Ganz abgesehen davon, dass ich kein so versierter Schauspieler wie Rami Malek bin – und ich sehe auch kein bisschen aus wie Freddie.

eclipsed: Wären die Zähne ein Problem gewesen?

Lambert: (lacht) Sogar ein sehr großes. Aber der Film ist außergewöhnlich. Er erweckt die Musik von Queen zu neuem Leben, hat für eine Mobilisierung der Fanbasis gesorgt und der Band enormen Zuspruch beschert. Ich meine, die Tour, die wir im letzten Sommer in den USA bestritten haben, war in wenigen Minuten ausverkauft. Damit hatte niemand gerechnet … Es waren die größten Stadien und Arenen seit den frühen 80ern. Und damals war Freddie noch am Leben.  

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