Das zweite Soloalbum nach „No Decoder“ von 2010 ließ auf sich warten. Selbstverständlich ist Yogi Lang, seines Zeichens Sänger, Songschreiber und Keyboarder der Artrocker RPWL ein vielbeschäftigter Mann. Schließlich waren die Freisinger in der Zwischenzeit gleich mit mehreren Konzeptalben am Start. „Ich wollte eigentlich nicht so lange warten, habe aber immer wieder Songs für RPWL-Alben abgeben müssen. Das Solowerk musste ich mir dann regelrecht vornehmen und Songs behalten“, gesteht Lang rückblickend. Die Frage, wo die Unterschiede zum RPWL-Material sind, liegt da auf der Hand. „Das Schöne ist, dass ich hier radikaler sein und meine eigene Welt aufbauen kann, weil ich mich nicht an ein Band-Konzept halten muss.“ Gibt es aber nicht auch ein übergeordnetes Thema auf „A Way Out Of Here“? „Aber ja“, lacht Yogi Lang, „das Thema bin ich! Das ist ja das Radikale.“
Ging es auf „No Decoder“ noch um die zunehmende Unfähigkeit, sich auf emphatische Weise mit der realen Welt zu verbinden, dreht sich nun alles um tiefe, persönlich empfundene Lebensängste. Lang: „Bisher war es gemäß dem Albumtitel meine Überzeugung, dass es immer eine Lösung gibt. Abgesehen von der Endlichkeit, dieser letzten großen Aufgabe, der niemand entkommt, nämlich sich vom Leben verabschieden zu müssen.“ Und was war nun der konkrete Anlass für sein Umdenken? „Ein Freund von mir hat eine bipolare Störung. Er lebt buchstäblich in zwei Welten: der realen und der, wie er sie empfindet. Aus dieser Situation kommt er nicht mehr heraus. Für ihn gibt es momentan keinen Ausweg.“