Nachdem Sons Of Apollo vor zwei Jahren ihr Debüt „Psychotic Symphony“ veröffentlicht hatten, ging es erst einmal auf Welttournee mit über 100 Liveshows in 28 Ländern. Das habe die Band zusammengeschweißt, was man dem zweiten Album nun deutlich anhöre, wie Drummer Mike Portnoy und Keyboarder Derek Sherinian nicht müde werden zu betonen.
Der vermutlich erste Progmetal-Meilenstein des Jahres 2020, in römischen Ziffern „MMXX“, was dann auch der Albumtitel wurde, entwickelte sich bereits kurz nach Fertigstellung des Debüts – im Kopf von Derek Sherinian. „Ich notiere eigentlich immer Ideen, komponiere, nehme auf. So war es auch diesmal. Ich habe praktisch direkt, nachdem die Arbeiten für unser erstes Album abgeschlossen waren, weitergeschrieben“, erzählt der US-Amerikaner mit armenischen Wurzeln. Die Stücke „Asphyxiation“ und „Desolate July“ entstammen dieser frühen Phase. Auch Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal (Ex-Guns N’ Roses) war jedoch nicht untätig gewesen, und so traf man sich Anfang Januar 2019 in Mike Portnoys Haus mit Heimstudio in Pennsylvania, um dort die Grundlagen für das neue Album zu schaffen.
Während Bumblefoot im Rahmen des Schreibprozesses für das Debüt noch „der Neue“ war – Sherinian und Portnoy hatten bereits bei Dream Theater und kurz vor Gründung der Sons of Apollo in einem Instrumentalprojekt zusammengearbeitet, waren also quasi ein eingespieltes Team –, ging das Ganze diesmal sehr harmonisch über die Bühne. Innerhalb von drei Wochen war die Musik fertig. „Wir haben uns nicht zuletzt auf der Tour gut kennengelernt. Das hört man, finde ich. Wir wussten beim Schreiben genauer, was wir wollten“, so Sherinian. Wobei er zugibt, beim Songwriting kein bestimmtes Thema im Kopf zu haben. „Ich schreibe, was ich fühle. Wir machen das alle so. Und sorgen dann dafür, dass es funktioniert. Ich kann gar nicht so genau sagen, worum es in einem bestimmten Song geht. Das müsste man unseren Sänger Jeff Scott Soto fragen, er ist für die Lyrics zuständig.“