Der in Kanada geborene Schweizer Gitarrist Mandy Meyer hat schon mächtig viele musikalische Fußspuren hinterlassen. Seit über vier Jahrzehnten ist der 63-Jährige eine feste Größe in der Rockszene und prägte die Musik zahlreicher Bands mit seinen Hardrock-Riffs – von Cobra über Katmandü und Gotthard bis hin zu Krokus und Unisonic, bei denen er immer noch mitwirkt. Große Bekanntheit erlangte er 1985 als Nachfolger von Steve Howe bei Asia, mit denen er das Album „Astra“ aufnahm. Mit der Band Gotus hat er sich nun ein neues Standbein geschaffen. Ihm zur Seite stehen Ronnie Romero (Rainbow, Elegant Weapons), die ehemaligen Krokus-Musiker Tony Castell am Bass und Patrick Aeby an den Drums sowie Keyboarder Alain Guy.
eclipsed: Mandy, wenn du ehrlich bist, ist Gotus doch eher ein Soloprojekt als eine Band, oder?
Mandy Meyer: Klar sind die Grundidee und der eher traditionelle Hardrocksound der Band auf meinen Mist gewachsen, und die Songs stammen auch von mir, aber ich bin ein Bandmusiker. Und das Ganze „Meyer-Band“ zu nennen, fand ich nun auch nicht besonders wohlklingend und spannend. So entstand der Name Gotus, denn der Sound ist zuweilen eher düster als heiter – gotisch halt.
eclipsed: Und wenn man die Namen deiner beiden ehemaligen Bands Gotthard und Krokus miteinander verknüpft, könnte man auf Gotus kommen.
Meyer: Was soll ich sagen – die Assoziation ist berechtigt.
eclipsed: Bei der Zusammenstellung der Band vor der Coronapandemie hattest du noch Dino Jelusick (u.a. Whitesnake) hinter dem Mikro vorgesehen, oder?
Meyer: Ja – und es kam so, wie es bei viel beschäftigten Leuten oft ist: Wir hatten die Möglichkeit, unsere Band live auszuprobieren, und Dino konnte nicht. Aber absagen wollte ich auch nicht, und dann hatten wir das Glück, dass Ronnie Romero für diese Gigs einspringen konnte. Das klappte gut, und als dann Dino generell kaum mehr Zeit für Gotus hatte, fragten wir Ronnie, ob er sich das auf Dauer vorstellen könnte.