Schöner hätte man sich die Geschichte nicht ausdenken können: Fünf Freunde um Sänger Tobias Gustavsson gründen Ende der Achtziger eine Band, es kommt jedoch zu keiner Album-Veröffentlichung. Dreißig Jahre später nehmen sie das Ganze erneut in Angriff. Mit einem Erfolg, der so immens ist, dass ein renommiertes Label ihr Debüt „Kids In A Ghost Town“ aufgreift und nochmals auf den Markt bringt. Mit „Teenage Rebel“ wird nun das nächste Kapitel aufgeschlagen.
eclipsed: Tobias, euer Debüt hat euch direkt auf die großen Bühnen und Festivals gebracht. Wie war das? Ihr hatte ja keine Live-Routine.
Tobias Gustavsson: Das war eine große Herausforderung. Allerdings geht die Geschichte von Nestor ja bis ins Jahr 1989 zurück. Wir haben diese besondere Beziehung zueinander, und als wir mit den Proben begannen, hat es sofort „Klick“ gemacht. Ich erinnere mich an das erste Konzert, es war eine Release-Party vor kleinem Publikum. Und zwei Wochen später waren wir plötzlich mit Takida auf Stadiontour. Das war ein riesiger Sprung.
eclipsed: „Teenage Rebel“ behält den jugendlichen Spirit des Debüts bei. Wie schafft man das als Musiker, die schon lange keine Teens mehr sind?
Gustavsson: Ich weiß nicht, ob ich das beantworten kann. Aber für mich ist es einfacher, Songs über eine Zeit zu schreiben, an die wir uns gern erinnern, in der wir jung waren, als über das Hier und Jetzt. Über was sollen wir in unserem Alter schreiben? Über Politik? Die Weltwirtschaft?
eclipsed: Ist Nostalgie ein notwendiger Bestandteil eurer Musik?
Gustavsson: Ja. Wobei: Nostalgie hat manchmal einen fast schon bedrückenden Beigeschmack, finde ich. Und wir sind ja nicht in den Achtzigern hängen geblieben. Unsere Musik ist aus dieser Ära, aber wir komponieren aus der Retrospektive.