Düster-sarkastische Grüße von der Insel: Die britische Prog-Formation FROST* meldet sich zurück – mit einem neuen Werk und drei Drummern. Im Gespräch mit eclipsed erzählen Keyboarder Jem Godfrey und Gitarrist John Mitchell über den Aufnahmeprozess, die Besetzungsänderung in der Band und ihren Ärger über die derzeitige britische Regierung.
„Day And Age“ heißt das vierte Studioalbum von Frost*, das unter dem Eindruck des Brexits und des Ausstiegs des langjährigen Drummers Craig Blundell aus der Band entstand. Beide Abschiede setzten hörbar neue Energien bei den verbliebenen Musikern Jem Godfrey (Keyboards, Gesang), John Mitchell (Gitarre, Bass, Gesang) und Nathan King (Bass, Keyboards, Gesang) frei. „Wir entschieden uns nach Craigs Ausstieg, in der Grundbesetzung als Trio weiterzumachen. Wir überlegten, uns nicht auf einen Drummer festzulegen, sondern beim nächsten Album mit verschiedenen Schlagzeugern zusammenzuarbeiten, je nachdem, was der jeweilige Song für einen Stil verlangte“, erzählt Jem Godfrey, und John Mitchell ergänzt: „Ein wenig wie bei Peter Gabriels Album ‚So‘, auf dem er ja auch mit vielen Gastmusikern zusammengearbeitet hat, zum Beispiel mit Police-Drummer Stewart Copeland. Da war es aber extremer – er war nur für die Hi-Hat zuständig. Den Grundgedanken fanden wir aber gut.“
Jem Godfrey führt aus: „Beispielsweise hat ‚Repeat To Fade‘ so einen John-Bonham-Part. Wir fanden, dass Pat Mastelotto dafür perfekt sein würde – obwohl wir ursprünglich gar nicht unbedingt so prominente Drummer haben wollten.“ Mit so einer Ikone zu arbeiten, sei aber „natürlich fantastisch“ gewesen, beschreibt er die Kooperation mit dem vielseitigen Amerikaner, der hauptsächlich für King Crimson trommelt, aber auch schon für Mr. Mister, Al Jarreau und die Pointer Sisters die Schlagzeugstöcke schwang. Für frische Beats sorgten außerdem Kaz Rodriguez (Chaka Khan, Josh Groban) und Darby Todd (The Darkness, Martin Barre). „Beim nächsten Album holen wir uns dann verschiedene Keyboarder und Gitarristen für die Aufnahmen, und John und ich fahren derweil in den Urlaub“, scherzt der gut gelaunte Jem Godfrey ...