THE INTERSPHERE verlassen auf „Wanderer“ die ausgetretenen Pfade

3. Juli 2023

The Intersphere

THE INTERSPHERE verlassen auf „Wanderer“ die ausgetretenen Pfade

Mit ihrem sechsten Studiowerk „Wanderer“ haben die Mannheimer Alternative-Progger The Intersphere erneut ein Album produziert, das Acts wie Biffy Clyro und Thrice Konkurrenz macht. Dabei hätten die vier Musiker ihre bewährte Erfolgsformel wiederholen können, was sie jedoch bewusst vermieden. Wir sprachen mit Sänger/ Gitarrist Christoph Hessler, der am Tag des CD-Release-Konzerts im Kölner Club Volta für ein Interview zur Verfügung stand.

eclipsed: Im Vorfeld der Album-Veröffentlichung hast du gesagt: „Wir wollten möglichst weit weg von alten, ausgetretenen Pfaden.“ In welchen Bereichen wolltet ihr euch nicht wiederholen?

Christoph Hessler: Wir wollten die Beats ein bisschen anders gestalten, andere Akkord-Voicings wählen und auch elektronische Elemente zulassen, um einen frischen Sound hinzubekommen. Einige Sachen sind sehr poppig, und teilweise sind Einflüsse zu hören, die nicht unbedingt aus dem Rock-Genre kommen: Bei „Heads Will Roll“ hört man z.B. Beats, die von der Hip-Hop-Band Run The Jewels inspiriert sind.

eclipsed: Auf „Wanderer“ fehlen die typischen Stakkato-Gitarren, die eure Song-Klassiker wie „Prodigy Composers“ und „Relations In The Unseen“ auszeichneten. Eine bewusste Abkehr von eurem Trademark-Sound?

Hessler: Ja, denn das sind Sachen, die wir schon relativ oft gemacht haben. Auf dem neuen Album gibt es allerdings mit „À La Carte“ ein Stück, bei dem wir das Thema von „Sleeping God“ – einem Song, der auf „Hold On, Liberty!“ war – aufgegriffen haben.

eclipsed: „Always On The Run“ handelt davon, dass eine extrem beschleunigte Technisierung der Welt nicht unbedingt einen Fortschritt bedeutet. In diesem Song kriegt ja auch Elon Musk sein Fett ab …

Hessler: Der Song ist von Hartmut Rosas Buch „Unverfügbarkeit“ inspiriert. Heutzutage ist alles möglich: Man hat zu jeder Sekunde Zugang zu allen Informationen, man kann mit wenigen Klicks etwas kaufen, man kann an jeden Ort fliegen, wenn man das Geld dazu hat. Es wird einem auch immer vorgegaukelt, dass alles möglich sei. Dabei geht es doch darum, auch mal bei sich selbst zu bleiben und sich nicht so treiben zu lassen.

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