MANFRED MANN'S EARTH BAND - Sternenfeuer am Prog-Himmel

MANFRED MANN'S EARTH BAND - Sternenfeuer am Prog-Himmel

Dieses Jahr wird Manfred Mann’s Earth Band auf dem Burg Herzberg Festival auftreten. „Solar Fire“, das als bestes Werk ihrer progressiven Hochzeit gilt, feiert 50-jähriges Jubiläum, Manfred Mann selbst zählt mittlerweile 82 Lenze. Mit Gitarrist Mick Rogers sprachen wir nicht nur über „Solar Fire“, sondern auch über Tourpläne und die weitere Zukunft der Earth Band.

1973 war ein äußerst erfolgreiches und bedeutendes Jahr für den Progressive und Artrock, in dem nicht nur Pink Floyd, Genesis, ELP oder Mike Oldfield große Meilensteine setzten, sondern auch die 1971 gegründete Earth Band, die ihren Sound maßgeblich weiterentwickelte. Ihren kommerziellen Durchbruch sollte sie zwar erst 1976 mit dem Hit „Blinded By The Light“ erleben, doch bereits 1973 loderte ihr musikalisches Feuer sternenhell: Auf „Solar Fire“ widmete sie sich in Anlehnung an Gustav Holsts Orchestersuite „Die Planeten“ dem Sonnensystem. Eine Jubiläumsausgabe ist laut dem Label bislang allerdings nicht geplant.

eclipsed: Stimmt es, dass ihr ursprünglich eine Rockadaption der gesamten Planeten-Suite herausbringen wolltet, aber im Gegensatz zur Single „Joybringer“ dafür nicht die Erlaubnis der Familie Holst bekamt?

Mick Rogers: Nein, das ist so nicht richtig. Die Rechte für „Joybringer“ hatte ich bereits in meiner Zeit in Australien bekommen. Daher rührte auch die Idee zu „Solar Fire“, da Manfred das musikalische Thema sehr mochte. Er hatte damals ein Cottage ganz in der Nähe des Wohnortes von Holsts Tochter und spielte ihr „Joybringer“ vor. Die alte Dame mochte es sehr und gab uns die Erlaubnis, alle Motive zu verwenden, was wir dann jedoch den Planeten zumindest das Konzeptthema gefunden, und „Solar Fire“ gab einen tollen Albumtitel ab.

eclipsed: War der Plan dahinter, ein „kosmisches“ Album à la Pink Floyd zu machen? Wart ihr besonders von „The Dark Side Of The Moon“ inspiriert?

Rogers: Wir waren alle Floyd-Fans und benannten einige Songs nach Planeten und gaben allem eine entsprechend spacige Atmosphäre, und wir setzten wie die Floyd auch weiblichen Backgroundgesang ein.

eclipsed: Musikalisch war „Solar Fire“ ein Stilbruch – weg vom Bluesrock eurer frühen Alben hin zu Jazz- und Jamrock. Alles in allem ist es das komplexeste Fusion-Earth-Band-Album, das in Teilen wie King Crimson klingt, oder?

Rogers: Oh ja, ich mochte Robert Fripp sehr. Mein größter persönlicher Einfluss war natürlich Frank Zappa, aber das Mahavishnu Orchestra und speziell Keyboarder Jan Hammer waren definitiv auch ganz wichtig.

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