Es ist eine geschäftige Zeit für Björn Strid. Weihnachten steht kurz bevor, ebenso die Verö entlichung von „Give Us The Moon“. Mit ihm führt der 46-Jährige, der als Frontmann der Melodic-Death-Metal-Band Soilwork bekannt wurde, The Night Flight Orchestra auf charakteristisch gut gelaunte Weise fort. Auch wenn die Entstehungsgeschichte des Albums unter einem anderen Stern stand.
eclipsed: Björn, hast du bei der Gründung 2007 geahnt, dass The Night Flight Orchestra solch eine beständige Größe werden würde?
Björn Strid: Damals hatte ich nicht wirklich einen Plan. David Andersson und ich trafen uns, und es machte ‚klick‘. Wir mussten diese Band einfach erschaffen. Und wir spürten das Bedürfnis, unsere Musik mit den Menschen dort draußen zu teilen. Aber hätte mir damals jemand erzählt, dass wir beispielsweise in Südamerika oder Australien touren und für Kiss eröffnen würden, hätte ich ihm wahrscheinlich nicht geglaubt. Ich freue mich übrigens sehr, dass so viele Metalheads diese Band lieben. Denn es ist der Real Deal. Kein Fake. Auch wenn es kein Metal ist.
eclipsed: Die Thematik des Reisens stand und steht dabei immer mit im Raum.
Strid: Wir starteten diese Band als eine Art Soundtrack des Gefühls, in Bewegung zu sein. Wir lieben es, das Reisen zu romantisieren. Klar, da ist ein Stück weit auch Eskapismus drin. Aber gerade, wenn du diese Städte kennst, bringt das eine neue, aufregende Dimension. Das ist eine Art Tradition von uns.
eclipsed: „Give Us The Moon“ ist das erste Album ohne David Andersson, der im September 2022 verstorben ist.
Strid: Ihn in den letzten Jahren quasi langsam gehen zu sehen war sehr schmerzvoll. Als Freund fühlst du dich so macht- und kraftlos. Wir merkten auch, dass seine Texte düsterer wurden. Wir taten alles, als er noch lebte. Ich schrieb viele Songs, mit denen ich versuchte, ihn aufzumuntern und zu motivieren, das Positive wieder zu finden.