Jüngst ist der umtriebige Engländer 80 Jahre alt geworden, doch ans Aufhören vergeudet Robin Trower keinen Gedanken. Wir sprachen mit dem Bluesgitarristen über seinen Verdruss mit den Regierenden, seine Bestimmung und seine Helden.
eclipsed: Robin, war dein 80. Geburtstag am 9. März für dich ein Tag zum Feiern?
Robin Trower: Ach was, das war ein Tag wie jeder andere. Ich versuche schon seit Jahren, meine Geburtstage zu verdrängen. Von daher habe ich überhaupt nichts Außergewöhnliches gemacht, sondern lieber so getan, als sei mir das alles egal mit dem Älterwerden. (lacht) eclipsed: Hält das Musikmachen jung?
Trower: In meinem Fall schon. Der Schlüssel ist, immer weiterzumachen. Ich finde, man muss dranbleiben, auch in meinem Alter. Gerade erst habe ich schon mein nächstes Album aufgenommen, und es fühlt sich echt klasse an, das schon im Sack zu haben.
eclipsed: Dein neuestes Album „Come And Find Me“ beginnt mit dem Song „A Little Bit Of Freedom“. In der ersten Zeile heißt es: „Ich brauche niemanden, der für mich das Denken übernimmt.“ Siehst du diese Gefahr?
Trower: Absolut. Die Regierungen mischen sich immer stärker in das alltägliche Leben der Menschen ein. Das ist in Großbritannien so, und bei euch in Deutschland wird es nicht anders sein. Die Politik beschließt ein Gesetz nach dem anderen, das Dickicht an Bestimmungen und Verboten ist heute deutlich ausgeprägter als vor 20 oder 30 Jahren. Ich bin jedoch guter Dinge, dass speziell die jungen Leute sich diese Gängelei und diesen Vorschriftswahn nicht mehr länger bieten lassen …