VINTAGE TROUBLE spielen mit gutem altem Soul und Rock’n’Roll gegen Rassismus und Krisenzeiten an

3. Juli 2023

Vintage Trouble

VINTAGE TROUBLE spielen mit gutem altem Soul und Rock’n’Roll gegen Rassismus und Krisenzeiten an

Das Quartett Vintage Trouble kam 2010 in Los Angeles zusammen und fand mit seinem soulgetränkten R&B- und Rocksound Marke The Animals und Chuck Berry schnell Zuspruch. Ursprünglich wurden die vier Musiker vom Memphis-Soul des Labels Stax inspiriert. Gitarrist Nalle Colt erläutert: „Wir haben diese Verbindung weiterentwickelt und einen Weg gefunden, sie aktueller zu gestalten – ‚Modern Soul‘.“ Drummer Richard Danielson berichtet von der gemeinsamen musikalischen Vision: „Wir lieben das musikalische Feuer der späten 50er- bis frühen 60er-Jahre, als die Musik noch etwas undefiniert war und sich dennoch auf so coole Weise vermischte. Rock’n’Roll, Rhythm and Blues, Soul, Swing – es war eine Zeit großer Begeisterung und Entdeckungen in der Musik.“ Im Bandnamen Vintage Trouble („altmodischer Ärger“) kommt Revoluzzertum zum Ausdruck, was Danielson nur allzu gern bestätigt: „Es gab immer schon Menschen, die früh als Unruhestifter galten. Doch wenn sich der Rauch verzog, erkannten wir, dass das, was wie Ärger aussah, in Wirklichkeit der Ruf nach positiver Veränderung war. Auch unserer Fangemeinde, den ‚Troublemakers‘, geht es nur darum, bei unseren Shows mit guter alter Musik eine tolle Zeit zu haben. Musik ist doch so magisch, weil sie so viele verschiedene Arten von Menschen in einer gemeinsamen Form von Energie verbinden kann.“

Angesichts ihrer Qualitäten als energetische Liveperformer waren Vintage Trouble bereits Supportact der Rolling Stones und anderer großer Stars, über die Danielson nur Positives berichtet: „The Who stellten uns ihre gesamten Bühnenbildschirme zur Verfügung, was so sonst keiner macht. Gov’t Mule luden uns jeden Abend auf die Bühne ein, um mit ihnen zu jammen, und AC/DC waren so freundlich, dass wir den ganzen Artikel mit Beschreibungen davon füllen könnten, wie nett sie zu uns waren.“ Ihr neues Album „Heavy Hymnal“ beschäftigt sich mit dem Zustand unserer krisengeschüttelten Welt. Was für ein „schweres Gesangsbuch“ haben Vintage Trouble hier zusammengetragen? Bassist Rick Barrio Dill seufzt: „Unser aller Leben wurde durch die Pandemie auf unterschiedliche, aber tektonische Weise verändert. Besonders während der George-Floyd-Unruhen schien es, als ob der ganze Planet unsere Schreie hörte, und es fiel uns allen schwer, all das richtig einzuordnen. Manchmal kann man solche Zeiten nur reflektieren, indem man darüber schreibt. Es ist eine künstlerische Pflicht, diese Zeit widerzuspiegeln.“ Der letzte Song auf der Platte, „Repeating History“, ist ein echtes Statement wie von einem Stevie Wonder oder Marvin Gaye in den 70ern – großes gesellschaftskritisches ‚Soul-Kino‘.

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