Die englischen Glam-Melodic-Metaller Def Leppard konnten nicht widerstehen und nahmen gemeinsam mit dem Royal Philharmonic Orchestra in den Londoner Abbey Road Studios das Album „Drastic Symphonies“ auf. Zeitgleich mit dessen Veröffentlichung begaben sie sich auf die weit weniger symphonisch geprägte europäische Etappe ihrer Erfolgstour mit Mötley Crüe. Im Interview mit eclipsed konterte Bassgitarrist Rick Savage kritische Fragen gewohnt charmant und souverän.
Sie sind ein Phänomen: Wie kaum eine andere Band bleiben die Sparks sich einerseits selbst treu und erklimmen gleichzeitig immer die Höhe der Zeit. Je älter sie werden, desto besser werden sie – von Abnutzung keine Spur. Auch auf ihrem neuen Album „The Girl Is Crying In Her Latte“ weist die Kurve weiter nach oben.
Manch ein Leser wird sich noch an den Film „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ erinnern, in dem ein Typ, gespielt von Brad Pitt, im Lauf seines Lebens immer jünger wird. Im wirklichen Leben ist das nicht möglich, und doch scheint es, als seien einige Auserwählte in der Lage, den Gesetzen der Natur ein Schnippchen schlagen. Zu ihnen gehören die Brüder Ron und Russell Mael, besser bekannt als Sparks. Keyboarder Ron Mael wird im August 78, Sänger Ron Russell ist rund drei Jahre jünger. Ihre unter verschiedenen Bandnamen unternommene musikalische Reise begann 1967, aber nie zuvor klangen sie so jung, frisch und unbelastet wie auf ihrem neuen Album.
50 Jahre nach den ursprünglichen Sessions erscheint das sechste Album der unfreiwilligen Kosmischen Kuriere, das zweite unter dem Projektnamen Gilles Zeitschiff. Grund genug, mit einem der Protagonisten, Harald Grosskopf, seinerzeit Schlagzeuger bei Wallenstein und später umtriebiger Elektronik-Pionier, über eines der umstrittensten, aber auch originellsten Projekte deutscher Rockgeschichte zu sprechen.
1973 lud Rolf-Ulrich Kaiser, Inhaber der Kraut-Labels Ohr und Pilz und eine der umstrittensten Figuren der deutschen Rockgeschichte, zahlreiche bei ihm unter Vertrag stehende Musiker zu mehreren Sessions in Dieter Dierks’ Aufnahmestudios. Sie sollten, möglichst unter dem Einfluss von LSD, jammen. Kaisers Partnerin Gille Lettmann, mittlerweile unter dem Pseudonym Sternenmädchen bekannte Esoterik-Liebhaberin, lenkte das Geschehen mithilfe von Tarotkarten. Unter den Beteiligten waren Mitglieder unter anderem von Ash Ra Tempel, Wallenstein sowie Musiker wie Klaus Schulze.
Aus dem mittelfränkischen Neuendettelsau kommt eine Jamrockband, die nicht nur einen ungewöhnlichen Namen hat, sondern auch durch den Einbezug des australischen Didgeridoos auffällt. Da den Mars Mushrooms irgendwann auch die Begriffe „Jamrock“ oder „Post-Krautrock“ zu simpel waren, hat das Quintett für ihren eigenwilligen Stil auch gleich eine eigene herrliche Genrebezeichnung erfunden. „Jamkraut“, ein Mix aus Musik und Herkunft der Band: vollmundige Jam-Mucke, serviert mit fränkischem Sauerkraut. 2023 stehen mit dem 25-jährigen Jubiläum eine Vielzahl von Aktivitäten an. Wir haben uns mit Bassist/Sänger Christoph von der Heide über Herkunft, Stil, Live-Auftritte und ihr eigenes kleines Band-Festival Jamkraut unterhalten. Selbstverständlich zu einem kühlen fränkischen Landbier und „Sechs Bratwürste mit Kraut“.
eclipsed: Wie kam es zu eurer Bandgründung? Woher der ungewöhnliche Name aus Space und Pilzen?
„Wir sind Smokemaster aus Köllefornia! So begrüßte Björnsen Bear das Publikum 2022 beim WDR-Rockpalast Crossroads Festival. Recht hat der Sänger, denn das Quintett kommt aus Köln und seine Musik könnte aus dem sonnigen Staat an der Pazifikküste der USA stammen – denn Smokemaster spielen einen lupenreinen 60ies/70ies Rocksound: mal rau, mal sanft, mal elegant rockig, mal psychedelisch. Alles drin, was drin sein muss: Riffs und Licks, treibende Rhythmen, Soli auf Gitarre, Orgel und Synthie. An jenem Abend im April 2022 spielten Smokemaster nicht nur Stücke ihres Debüts von 2020, sondern auch schon vier Tracks des gerade erst im April 2023 veröffentlichten neuen Albums „Cosmic Connector“.
Beim Begriff „Bigband“ denkt man automatisch an große Namen wie Duke Ellington, Glenn Miller oder Count Basie. Mit deren seinerzeit innovativen Klängen, die mittlerweile als traditionell gelten, hat die Monika Roscher Bigband aus München jedoch wenig gemeinsam. Vielmehr zelebriert das 18-köpfige Ensemble modernen Jazzrock mit Einflüssen aus Mathrock, Artrock und Artpop. Eine Meisterleistung hat das junge Kollektiv mit seinem dritten Album „Witchy Activities And The Maple Death“ hingelegt, das in unserer 250. Jubiläumsausgabe zum „Album des Monats“ gekürt wurde. Wir sprachen mit Monika Roscher, die als Bandleaderin, Sängerin und Gitarristin alle Fäden in der Hand hält und der der Enthusiasmus für ihre Musik deutlich anzumerken ist.
„Man hat zwar ein Lieblingsessen. Aber das verspeist man auch nicht jeden Tag“, lacht Einar Solberg, wenn man ihn auf die Beweggründe anspricht, ein Soloalbum herauszubringen. „Ich bin Teil von Leprous, seit ich 16 bin, mein ganzes Leben im Grunde, und das ist das einzige Projekt, in dem ich kreativ war“, erläutert er weiter. „Hier und da habe ich bei Sessions anderer Musiker mitgewirkt, aber das ist alles. Ich will mich nicht beklagen, wir sind eine sehr freie Band und offen für alles, ändern unseren Sound und versuchen neue Dinge. Das ist toll. Aber auf einer Tour, es war 2018, fiel mir auf, dass alle anderen Nebenprojekte hatten, ich aber nicht. Und plötzlich vermisste ich etwas.“