„Halb Spanien ist hier, auf dem Festland hältst du es bei den Temperaturen gerade nicht aus“, erzählt Andi Deris, der sich zum Zoom-Interview standesgemäß mit Zigarre in der Hand aus seinem Haus auf Teneriffa meldet. Dort befindet sich auch sein Studio, in das er sich momentan ab und an zurückzieht. Schließlich muss der Sänger sich langsam auf die Welttournee zum neuen Album „Giants & Monsters“ vorbereiten, die im Oktober beginnt.
eclipsed: Gratulation, eure ersten Konzerte sind bereits ausverkauft!
Andi Deris: Das ist unfassbar! Sogar die großen Hallen – nach ein paar Tagen waren die voll. Da erwartest du einen Anruf, so nach dem Motto „Ah, das war ein Fehler…“ (lacht) Aber nein, es scheint tatsächlich so zu sein.
eclipsed: „Giants & Monsters“ wurde mit dem bewährten Personal in den bewährten Studios aufgenommen, richtig?
Es war sozusagen ein „Just-In-Time-Interview“: Der Tag des Gesprächs mit Oliver Hartmann ist gleichzeitig der Tag, an dem der finale Mix von „Twenty Times Colder“ fertiggestellt wird. Über das brandneue Werk weiß der Sänger, Songwriter, Gitarrist und Produzent ebenso zu erzählen wie über die Veränderungen im Musikgeschäft allgemein.
eclipsed: Den Temperaturen zufolge sind die letzten Jahre nicht kälter geworden. Auf was bezieht sich das „Colder“ im Albumtitel dann?
Oliver Hartmann: (lacht) Ja, das stimmt. Der Titel ist vor dem Hintergrund des Jubiläums einerseits eine Anspielung auf das erste Hartmann-Album „Out In The Cold“ von 2005, andererseits aber auch eine etwas augenzwinkernde Anspielung auf das gesamte Musikgeschäft. Das war nie einfach, aber es hat sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung mit all ihren Folgen natürlich nicht verbessert. Es wird immer schwieriger.
Das jüngste Studioalbum der gefeierten Band um Bandleader und Frontmann Robert Jon Burrison ist nach „Ride Into The Light“ und „Red Moon Rising“ bereits der vierte Longplayer, der auf Joe Bonamassas Journeyman-Label erscheint und erneut die hohe Spielklasse der Kalifornier druckvoll zu Gehör bringt. Kurz vor Schluss ihrer Europa-Tour sprachen wir mit Burrison über die jüngsten Aktivitäten seiner Band und seine Einschätzung des vom legendären Dave Cobb produzierten neuen Albums „Heartbreaks & Last Goodbyes“.
eclipsed: Nach eurem letzten Longplayer „Red Moon Rising“, auf dem ihr den Southern-Rock-Sound von Lynyrd Skynyrd und den Allman Brothers mithilfe von Produzent Kevin Shirley perfekt in die Gegenwart transformiert habt, ist es euch nun gelungen, mit „Heartbreaks & Last Goodbyes“ noch einen draufzusetzen. Liegt das an eurem neuen Produzenten?
Der „Squonk“ ist ein hässlicher, dauerheulender Troll, ein Fabelwesen aus der englischen Folklore. Ihm hat Genesis 1976 auf dem Album „A Trick Of The Tail“ ein Lied gewidmet. Der „Agropelter“ wiederum ist ein nicht minder scheußliches Wesen, ein affenartiger, stets bösartig gesinnter Hominide, der in manchen Wäldern der USA gern Holzfäller angreift. Nach ihm hat Multiinstrumentalist Kay Olsen sein aktuelles Projekt benannt.
Ein Klassiker ist ein Klassiker, wenn er klassisch wird. Zugegeben, ein völlig idiotischer Satz, mit dem es aber in einzelnen Bereichen der Musik eine völlig unterschiedliche Bewandtnis hat, denn klassisch und klassisch ist nicht dasselbe. In der klassischen Musik werden Händel, Beethoven oder Mahler, aber durchaus auch jüngere Komponisten unhinterfragt wieder und wieder aufgeführt. In der Pop- und Rockmusik gilt dieselbe Herangehensweise als Coverversion. Bei einzelnen Songs mag das noch angehen, aber wenn eine Band oder ein Künstler ein komplettes Album covert, löst das schon das ein oder andere Naserümpfen aus – getreu dem Motto: Fällt denen nichts Eigenes ein? Gegenwärtig befinden wir uns jedoch in einer Phase des Umdenkens. Acts wie Gov’t Mule, die Flaming Lips oder Cat Power waren Vordenker, die ganze Alben neu aufnahmen, ohne sie zu updaten.
Auch wenn er stramm auf die 80 zugeht: NEIL YOUNG bleibt ein standhafter Kämpfer und Idealist, ein Protestsänger, der sagt, was er denkt, und spielt, was er fühlt. Das ist anno 2025 vor allem Unzufriedenheit und das dringende Bedürfnis, seine Mitmenschen wachzurütteln angesichts des Umstands, dass inkompetente Politiker, Rechtspopulisten und Hightech-Milliardäre den Planeten bedrohen. Davon handelt auch sein 48. Studioalbum „Talkin To The Trees“ – seine vielleicht letzte Mahnung.
Brillante Alben wie „Killer“, „School’s Out“ oder „Billion Dollar Babies“ machten die Alice Cooper Band zu einem der prägenden Hardrock-Acts der frühen Siebziger. 1974 kam es zur Trennung, und Frontmann Alice Cooper machte solo weiter – mit immensem Erfolg. 52 Jahre nach ihre letzten gemeinsamen Longplayer haben alle noch lebenden Mitglieder der Originalbesetzung nun zusammen „The Revenge of Alice Cooper“ eingespielt. Wir sprachen mit den Veteranen über ihre sensationelle Wiedervereinigung.