Die norwegische New-Artrock-Band Oak geht auf ihrer vierten Platte stellenweise deutlich härter als bisher zu Sache, hält dabei aber eine bemerkenswerte Balance zwischen Melancholie und Power. Wir trafen Sänger/ Keyboarder Simen Valldal Johannessen und Multiinstrumentalist Sigbjørn Reiakvam zum Gespräch.
eclipsed: Obwohl es sich um euer viertes handelt, trägt das neue Werk den Titel „The Third Sleep“. Worauf bezieht er sich?
Sigbjørn Reiakvam: Der Titel ist inspiriert von dem Gemälde „In The Third Sleep“ der Künstlerin Kay Sage. Wir sind bei einem Besuch des Art Institute of Chicago darauf gestoßen, als wir vor ein paar Jahren in der Stadt ein Konzert gegeben haben. Der Titel passte gut zum Thema der Platte. Das dritte Schlafstadium ist auch das tiefste, in dem Schlafwandeln am häufigsten vorkommt – eine Anspielung auf Apathie und Lähmung, Themen, die in einigen der Texte eine große Rolle spielen.
Das so ungleiche französische Kumpel-Paar Laurent Lacrouts und Mathieu Jourdain alias The Inspector Cluzo aus der Gascogne, im Nebenjob Betreiber eines Bio-Bauernhofs, ist mit seinem neuen – zehnten – Album „Less Is More“ zurück im Musikbusiness und gibt zur Bekanntmachung Zoom-Interviews. Bei den beiden rustikal-kauzigen Freunden, beide Anfang 50, handelt es sich um ein musikalisch hemdsärmeliges Duo, am ehesten zu vergleichen mit dem Dampfhammer-Bluesrock von CCR, dem spirituellen Atmospheric Sound von 16 Horsepower sowie den knarzigen Balladen der frühen R.E.M. Nicht zu vergessen die Wuchtbrummen von Slade, denen die kreativen Landeier ebenfalls einiges abgehört haben. Textlich gibt es vor allem Gedanken zu eher ungewöhnlichen Pop-Themen wie Klimawandel, Mastbetriebe oder Postwachstums-Bewegungen. Die wenigen ruhigen Stücke schwelgen in Sehnsucht und Schwermut. Der Rest ist ein kerniges sozialkritisches Vergnügen.
Wolfgang Becker, Mastermind des Trios Schwarzbrenner vom Niederrhein, hat in den letzten Monaten viel Zeit in seiner umfangreichen Bibliothek zugebracht. Das tut der 68-Jährige stets, wenn er auf der Suche nach neuem Material für weitere Alben ist. Wie gewohnt ist bei „Auf dem Flügelross“ nun eine gelungene Melange aus erdigem Blues und klassischer Romantik entstanden. Dieses Mal hat man sich Texte aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano und Achim von Arnim vorgenommen. Becker ist zufrieden mit der Gratwanderung aus lyrischer Vergangenheit und musikalischer Gegenwart.
eclipsed: Welchen Bezug habt ihr zum „Flügelross“, mancherorts auch „Pegasus“ genannt?
„‚Pink Floyd Live At Pompeii‘ ist ein seltenes und einzigartiges Dokument, das die Band in der Zeit vor ‚The Dark Side Of The Moon‘ live zeigt.“ Dieses Zitat von Nick Mason belegt die heutige Relevanz des ungewöhnlichen Films von 1972, der bislang nur eine Randnotiz im Werk der Engländer war und nun durch das neue Release „Pink Floyd At Pompeii MCMLXXII“ – mit audiovisuellem Remaster – seine verdiente Würdigung erhält. eclipsed über die Geschichte des Originals und die Hintergründe der Neufassung.
„Brothers In Arms“ machte die Dire Straits 1985 endgültig zu Weltstars. Es gehört mit rund 30 Millionen verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte. Doch wie konnte eine bodenständige englische Pubrockband zur „größten englischen Rockband der Welt“ aufsteigen, wie die Dire Straits Mitte der Achtziger häufig bezeichnet wurden? Wir zeichnen den Weg nach, wie vor 40 Jahren ihr fünftes Studioalbum zu einem solchen Erfolg werden konnte. Berühmt wurde es nämlich nicht nur wegen seiner Erfolgs-Singles „Money For Nothing“ und „Brothers In Arms“, sondern auch wegen seines filigranen Sounds. Zudem war es das erste Album, von dem mehr CDs als LPs verkauft wurden – womit der Siegeszug des digitalen Mediums begann. Wir analysieren als ikonische Bausteine den Titelsong und das Artwork. Außerdem haben wir mit Bassist John Illsley anlässlich des Jubiläums ein exklusives Interview geführt.
Bis heute gilt die 1968 von Schlagzeuger Jon Hiseman und Saxophonist Dick Heckstall-Smith in London gegründete Band Colosseum als Ausnahmeerscheinung. Niemand hat zuvor so unerschrocken und erfolgreich Rock, Blues, Jazz und Klassik zu einzigartigen Klangwerken fusioniert. Wir sprachen mit Gitarrist und Bandleader Clem Clempson über das brandneue Album „XI“, die kommende Tournee und das erstaunliche Erbe der Band.
eclipsed: Es ist erstaunlich, was ihr in den letzten fünf Jahren zustande gebracht habt. Nach dem Tod von Jon Hiseman im Jahr 2018 hat kaum jemand geglaubt, dass die Band eine Wiedergeburt erleben würde. 2022 kam dann euer Comeback-Album „Restoration“ und die anschließenden Konzerte zeigten euch auf einem wunderbaren Höhenflug. Nun setzt ihr mit „XI“ noch einen drauf. Wie habt ihr das hinbekommen?
Gitarren-Guru Carlos Santana hat sich etwas rar gemacht. Seit dem letzten Studiowerk „Blessings And Miracles“ sind dreieinhalb Jahre vergangen, danach sorgte er mit einer Herz-OP sowie kontroversen Kommentaren über Transmenschen für Aufsehen. Nun blickt er mit dem neuen Album „Sentient“ zurück. Im Sommer spielt er in Europa zahlreiche Konzerte.
Carlos Santana hat einzelne Stücke, die er im Lauf der Zeit mit Miles Davis, Michael Jackson, Smokey Robinson und Paolo Rustichelli aufgenommen hat, für Carlos Santana hat einzelne Stücke, die er im Lauf der Zeit mit Miles Davis, Michael Jackson, Smokey Robinson und Paolo Rustichelli aufgenommen hat, für ein Album zusammengestellt und teilweise überarbeitet. Im eclipsed-Interview spricht der 77-jährige Weisheitslehrer und Woodstock-Veteran über Kreativität, Jimi Hendrix und ein geplantes Projekt mit Eric Clapton.