Die Schwedin Louise Lemón ist eine charmante und hochsensible junge Dame, doch ohne Zweifel als schmerzhaft intensive Künstlerin auch eine echte Drama Queen. Nicht umsonst wurde ihr in der Presse der Titel „Queen of Death Gospel“ verliehen. Ihr Seelenleben, das sie mit ihrer Musik gern offenlegt, gleicht einem beständigen Exorzismus – um auch die eigenen inneren Dämonen auszutreiben, die einem vor allem das Liebesleben so schwer machen. Auf der aktuellen, passend „Devil“ betitelten EP darf man Zeuge dieser „Teufelsaustreibung“ sein.
eclipsed: Louise, bist du eigentlich mit dem Etikett „Queen of Death Gospel“ glücklich? Oder anders formuliert: Wo siehst du dich in Bezug auf ein Genre?
Louise Lemón: Ich finde schon, dass es eine sehr schöne Umschreibung dessen ist, was ich als Künstlerin tue, weil es den inneren Kern und nicht nur den Sound oder ein bestimmtes Genre einfängt. Zugleich ist es auch sehr poetisch ausgedrückt.
eclipsed: Du wolltest auf „Devil“ einen kantigeren, natürlicheren Klang als etwa auf deiner letzten, „schön“ produzierten Studioscheibe „A Broken Heart Is An Open Heart” haben ...
Lemón: Das stimmt. Als kreative Künstlerin will man sich ja weiterentwickeln und neue Ausdrucksformen entwickeln. Ich wollte vor allem unseren viel raueren Live-Sound umsetzen und diesen organischeren Schliff haben. Die Energie sollte unmittelbarer rüberkommen.