MARILLION - Wochenendvergnügen

1. August 2024

Marillion

MARILLION - Wochenendvergnügen

Bereits seit 2002 gibt es sie, die Marillion Weekends: An ausgesuchten Orten beglückt die auf ihre alten Tage immer beliebter werdende Prog-Institution jeweils an mehreren aufeinanderfolgenden Abenden eine stetig wachsende Fanschar aus aller Welt mit ihrer Musik. Angesichts des Umstands, dass die Band 2025 in diesem Rahmen zum zweiten Mal Berlin beehren wird und sie kürzlich überdies einen Konzertmitschnitt vom letztjährigen Event auf CD, LP und Blu-ray veröffentlicht hat, lassen wir gemeinsam mit Gitarrist Steve Rothery die Geschichte des Spektakels Revue passieren.

Am Anfang haben wir – entschuldige den Ausdruck – in einer Bruchbude gespielt. Damals hätten wir nie damit gerechnet, dass das mal so eine große Sache werden würde“, erinnert sich Steve Rothery an die erste Location, in der eine – wie sie damals noch hieß – „Marillion Convention“ abgehalten wurde. Wir sprechen vom Jahr 2002 und dem Ferienpark Pontins im südenglischen Örtchen Brean Sands, wo die Band ihren Fans an drei aufeinanderfolgenden Abenden besondere Gigs bot. Im folgenden Jahr zog man ins Resort Butlin’s um, das ebenfalls in der Grafschaft Somerset liegt. „Der Ort war nur minimal besser“, lacht Rothery, „aber ein Grundstein war gelegt.“

Von da an veranstaltete man alle zwei Jahre ein Marillion Weekend. Der erste große Sprung erfolgte dann 2007, als die Band sich in der beliebten Freizeitanlage Port Zélande der Center-Parcs-Kette im niederländischen Ouddorp einmietete: „Das war ein Quantensprung – ein großartiges Areal mit toller Atmosphäre, auf dem Fans nicht nur Marillion-Gigs lauschen, sondern auch den Rest des Tages genießen können. Das war letztlich die Basis des Erfolgs, denn sie nahmen dieses neuartige Konzept sofort an.“

GANZE ALBEN UND BESONDERE STÜCKE

Welche Musik im Rahmen dieser Events jeweils gespielt werden sollte, war zu diesem Zeitpunkt konzeptionell noch nicht völlig ausgereift: Man changierte zwischen Fan-Favoriten und speziellen, eher selten gespielten Stücken, gerne auch mal unter einem bestimmten Motto. So wurden 2007 in Port Zélande am zweiten Abend sehr viele (ungewöhnliche) Coverversionen sowie B-Seiten zum Besten gegeben. Erst später ging man dazu über, an einem Abend ein bestimmtes Album komplett aufzuführen; neu fertiggestellte Werke bot man ebenfalls in Gänze dar. „Es geht nicht nur um die Musik, wenn wir die alten Alben aufführen, sondern um die ganze Inszenierung“, führt Rothery aus. „Die Lightshow, die Bühnendekoration, Steve Hogarths Show, eben alles, was uns einfällt, um das jeweilige Album im besten Licht erstrahlen zu lassen. Am schwierigsten, aber auch erfüllendsten war die Inszenierung von ‚Brave‘ – das werde ich nie vergessen.“

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