Auf seinem neuen Albumvereint DANNY BRYANT Songwriter-Tugenden mit Bluesrock

26. Oktober 2023

Danny Bryant

Auf seinem neuen Album „Rise“ vereint DANNY BRYANT Singer-SongwriterTugenden mit erdigem Bluesrock

In Interviews verweist der britische Gitarrist Danny Bryant gern auf seine musikalischen Vorbilder. Neben Muddy Waters, Jimi Hendrix, Rory Gallagher und Bruce Springsteen zählt er dazu auch Bob Dylan. Gegenüber eclipsed verriet er, inwiefern dessen 1989er Werk „Oh Mercy“ sein 13. Studioalbum „Rise“ maßgeblich beeinflusst hat und wie er zu seiner Coverversion von „I Want You“ („Blonde On Blonde“, 1966) inspiriert wurde.

eclipsed: Was unterscheidet „Rise“ von seinen Vorgängern?

Danny Bryant: Wir wollten ein Album machen, das ganz und gar ehrlich nach mir, aber auch deutlich moderner klingt. Das Album ist im Grunde zweigeteilt: Es gibt den zuversichtlicheren, aufmunternderen Teil mit „Rise“, „Animal In Me“, „Hard Way To Go“, „Into The Slipstream“. Dazu kommen Balladen wie „Louise“, „Scarlett Street“ und „Julienne“.

eclipsed: „Scarlett Street“ ist ja ziemlich düster. Woher kam die Inspiration dafür?

Bryant: Nach einer Show ging ich mit jemandem aus der Band noch auf ein Bier aus. Wir befanden uns, ohne dass wir das zunächst so mitbekommen hatten, wohl in einem Rotlichtbezirk. Ich sah diese Frau, und ich konnte plötzlich mit ihr mitfühlen, sie tat mir leid. Ein paar Wochen zuvor hatte ich ein Bob-Dylan-Buch gelesen, und ein Zitat war mir im Gedächtnis geblieben: „She had a beauty, but it wasn’t for this world.“ Und ich sah die Frau an und dachte: „Das passt genau auf sie, das ist sie.“ Zurück im Hotel schrieb ich diesen Song. Er handelt zwar von einer realen Person, ich habe aber nie mit ihr gesprochen, kenne ihren Namen nicht. Irgendetwas an ihr hat mich berührt.

eclipsed: Stichwort Bob Dylan: War er ein besonderer Einfluss für dieses Album, oder ist er ohnehin einer deiner ewigen Helden?

Bryant: Beides. Er ist für mich ein echtes Vorbild, schon seit vielen Jahren. Auf dieses Album hatte er tatsächlich sehr großen Einfluss. Eine der Ideen war, dass das Ganze dieses 80er-Dylan-Feeling haben sollte wie auf „Oh Mercy“. Man kann den Songs darauf förmlich anhören, in welchen Städten sie geschrieben wurden, zum Beispiel in New Orleans. Du spürst, dass es dort heiß und schwül war, die Atmosphäre ist drückend. Davon wollte ich mich inspirieren lassen.

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