eclipsed: Was ist so besonders an „Perfectamundo“, dass man es nicht auch mit ZZ Top hätte machen können?
Billy Gibbons: Alles, was ZZ Top je produziert haben, ist für mich Bluesrock, mal moderner, mal traditioneller ausgerichtet. „Perfectamundo“ dagegen ist weiter gefasst. Auf dem neuen Album geht es um Percussions, Percussions, Percussions. Das ist das, was ich mit ZZ Top so nicht hätte machen können.
eclipsed: Auffällig sind die Percussions schon, sie dominieren so manchen Song.
eclipsed: Der Titel eures neuen Albums, „Berkana“, bezieht sich auf eine Baumrune, die für Fruchtbarkeit, Geburt und Wachstum steht und außerdem ein Symbol für die Erdmutter ist. Warum habt ihr diesen Titel gewählt?
Isaiah Mitchell: Meine Frau Camilla (Keyboarderin bei Golden Void; Anm.) stieß zufällig darauf, und da wir in einem der Songs mehrmals die Birke erwähnt hatten, war es naheliegend, diesen Titel zu verwenden. Außerdem wollten wir mit der Platte einen Neuanfang wagen, was sich auch im Titel widerspiegelt.
eclipsed: Ein Neuanfang? Inwiefern?
Mitchell: Der Sound und die Musik sind anders. Wir wollten nicht nur heavy sein, sondern uns auch bei ruhigeren Sachen wohlfühlen, weswegen wir viel mehr mit Dynamik gearbeitet haben.
eclipsed: Ist die Musik auch eher lebensbejahend?
eclipsed: Erzähl mal kurz den Ursprung der Band.
Francis Tobolsky: Also ich hab die Band mittels einer Anzeige gegründet, als ich vor vier Jahren wegen meines Studiums nach Dresden gezogen bin. In meiner alten Heimatstadt Chemnitz habe ich nicht die Chance gesehen, Gleichgesinnte zu finden. Mein Anspruch war es, klassischen Blues Rock von Free und Rory Gallagher zu machen. Zuerst hat sich dann auf die Anzeige unser Schlagzeuger Axel Pätzold gemeldet und peu à peu kamen dann alle zusammen. Über Tim George an der Gitarre zuletzt dann Patrick Dröge am Bass.
eclipsed: Und wie habt ihr zu diesem speziellen Sound, einem Mix aus klassischem Hard- & Blues-Rock mit Tull‘scher Flöte, Krautrock-Einflüssen und modernem Retro-Rock à la Blues Pills gefunden?
eclipsed: Deine neue Platte klingt wie eine musikalische Version von „Night Hawks“, dem Gemälde von Edward Hopper. Es hat so eine sinistre Stimmung.
Vile: Die Platte ist nicht anders entstanden als meine früheren Platten. Ich hatte eine Handvoll Songs, die ich aufnehmen wollte. Als ich ins Studio ging, war ich mit den Songs, die ich am besten vorbereitet hatte, zufrieden. Aber die besseren Songs waren jene, die ich einfach so nebenbei und zwischendurch schrieb, denn sie reflektierten jeweils einen bestimmten Moment. Das ist ein Charakteristikum dieser Platte. Vieles entschied sich tatsächlich erst in dem Moment, in dem wir es aufnahmen. Die Platte hat somit nach ihrer eigenen Form verlangt.