Wenn eines der Soloalben von Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters das Prädikat „Kaufrausch“ verdient, dann das vor 30 Jahren veröffentlichte „Amused To Death“. Nicht nur gelang ihm damit ein klanglich brillantes Werk voller atmosphärischer Stimmen und Klangeffekte auf Augenhöhe mit der Musik seiner einstigen Band. Es ist vor allem ein ambitioniertes, in seinen Aussagen radikal kritisches Konzeptalbum über die moderne Medienwelt, in der der Mensch sich nicht zuletzt durch seinen Hedonismus zunehmend selbst die Existenzgrundlagen entzieht und Krieg wie ein Sportevent aufgezogen wird – Themen, die bis heute so relevant wie brisant sind. Wir beleuchten Waters’ Medienkritik und Antikriegshaltung, auch im Lichte aktueller Entwicklungen, und ordnen das Album im Floyd-Kosmos ein.
Der medial verführte Mensch
Kein anderes Album hat einen so nachhaltigen Einfluss auf das Progmetal-Genre gehabt wie Dream Theaters „Images And Words“, mit dem den New Yorkern der perfekte Spagat zwischen schier unglaublicher technischer Finesse und episch-grandiosem Songwriting gelang. Nach dem musikalisch fast ebenbürtigen, aber in produktionstechnischer Hinsicht deutlich dahinter zurückstehenden „When Dream And Day Unite“ sorgte es mit seinem Hochglanzsound 1992 für eine wahre Explosion der Progmetalszene, deren Schockwellen bis in die Gegenwart nachhallen. Doch auf dem Weg dorthin gab es einige Hindernisse zu überwinden.
Vor 50 Jahren erschien mit „Harvest“ Neil Youngs wohl bekanntestes Album, das auch seinen größten Hit „Heart Of Gold“ enthält. Obwohl es als Klassiker der Rockgeschichte gilt, betrachten manche Fans des Kanadiers das Werk bis heute mit gemischten Gefühlen. Im Folgenden zeichnen wir seine Entstehungsgeschichte nach.
„Oxymore“ heißt das neue Werk des Elektronikpioniers Jean-Michel Jarre. Wer denkt, der smarte Franzose schließe damit an seinen Hit „Oxygène“ an, liegt gänzlich falsch. Vielmehr handelt es sich um eine Hommage an Pierre Henry, einen der Schöpfer der Musique concrète, die einst den Boden für die Entstehung moderner elektronischer Musik schuf. Mit „Oxymore“ gelang Jarre ein avantgardistisches, klanglich regelrecht verstörendes Werk, das sich in der binauralen 3D-Version und Jarres VR-Welt „Oxyville“ zu voller Größe entfaltet.
Es sind aufregende Tage für Richard West, Keyboarder der Progmetalinstitution Threshold: Mit „Dividing Lines“, dem eclipsed-Album des Monats November, ist kürzlich das zwölfte Studiowerk der Band erschienen. Außerdem veröffentlicht West demnächst seine Autobiografie „Maybe A Writer. My Life In Threshold“. Im Zoom-Interview hatte er überdies noch eine Überraschung parat.
eclipsed: „Dividing Lines“ ist wieder ein starkes Album mit großartigen Melodien und gewohnt toller Produktion. Habt ihr dafür ein Geheimrezept?
Die Frage, ob Soen eine politische Band sei, beantwortet deren Leader und Schlagzeuger Martin Lopez im eclipsed-Interview mit einem klaren Ja. Das neue Album „Atlantis“, das die schwedische Gruppe gemeinsam mit acht klassischen Musikern live eingespielt hat, lässt eigentlich auch keinen anderen Schluss zu - und das nicht nur wegen des Songs „Trials“.
Er war in Woodstock dabei, hielt das Abschiedskonzert von The Band auf Zelluloid fest, kam den Rolling Stones mit der Kamera auf der Bühne so nah wie niemand sonst und drehte zu Michael Jacksons Song „Bad“ einen 18-minütigen Film nach dem Vorbild der „West Side Story“. Seine Spielfilme sind immer wieder von Rockmusik durchtränkt, beziehen ihre Wucht und Wirkung auch aus dem Rhythmus von Stones, Dylan, Lennon oder The Who. Martin Scorsese ist wohl der berühmteste Rock’n’Roller Hollywoods. Am 17. November wurde der Meisterregisseur 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass widmen wir dem Schöpfer von Kultfilmen wie „Taxi Driver“, „The King Of Comedy“ und „Goodfellas“ ein zweiteiliges Special.
Der Mann aus Shreveport/ US-Bundesstaat Louisiana war noch gar kein Mann, sondern ein Junge, als er 1995 mit seinem Debütalbum „Ledbetter Heights“ gleich an die Spitze der US-Bluescharts kam, und als zwei Jahre später sein Meisterwerk „Trouble Is…“ erschien, hatte er gerade erst die Teenagerzeit hinter sich gelassen. Heute ist der Ausnahmegitarrist und Songschreiber Kenny Wayne Shepherd, der nach wie brillante Bluesrock-Platten wie zuletzt 2019 „The Traveler“ aufnimmt, 45, zog vor zwei Jahren mit Frau und fünf Kindern von Los Angeles in die Nähe von Nashville und hat mit „Trouble Is…25“ eine Neuauflage seines berühmtesten Albums aufgenommen.
Freitagmorgen Ortszeit, die Kinder sind in der Schule, die Nordamerikatour zum „Trouble Is…“-Jubiläum, die 2023 in Europa fortgesetzt wird, ist sehr erfolgreich absolviert, nun hat Kenny Wayne Shepherd Muße, über Video und mit einer Tasse Kaffee ausgestattet über den zeitlosen Zauber seiner Jahrhundertplatte zu sprechen.