DEEP PURPLE - 40 Jahre Perfect Strangers

DEEP PURPLE - 40 Jahre Perfect Strangers

1984 ereignete sich die von Fans herbeigesehnte Sensation: Nachdem die Band acht Jahre auf Eis gelegen und es bereits seit längerer Zeit Gerüchte und Andeutungen gegeben hatte, kam die klassische Mark-II-Besetzung von Deep Purple nach elf Jahren wieder zusammen, um ein neues Album aufzunehmen: Ritchie Blackmore und Roger Glover von Rainbow, Jon Lord von Whitesnake, Ian Gillan von Black Sabbath und Ian Paice von Gary Moore.

Die Zeit war reif für eine Deep-Purple-Reunion. Ian Gillan hatte sich mit seinem Einstieg bei Black Sabbath als Freundschaftsdienst für Tony Iommi verrannt. Nicht nur, dass das Album „Born Again“ (1983) einen grottenschlechten Sound hatte, auch die Livedarbietungen waren beinahe katastrophal, „Smoke On The Water“ und „Paranoid“ in der Ausführung schlicht blamabel. Iommi ist vermutlich der einzige renommierte Rockgitarrist, der „Smoke“ nicht spielen kann, und Gillan und der Ozzy-Paradesong passten überhaupt nicht zueinander. Ian Paice war etwas ziellos umhergeirrt, hatte Whitesnake verlassen, um bei Gary Moore anzuheuern: „Mit David und Whitesnake hatten wir Spaß, aber wir verdienten wegen des schlechten Managements kaum Geld. Gary bezahlte besser, aber es waren beides nicht meine Bands, ich war ein Auftragsmusiker. Paice Ashton Lord war meine Band, aber Tony Ashton ist ein Sänger für Clubs, nicht für große Hallen, das hatten Jon und ich falsch eingeschätzt. Daher war ich bereit für einen Neuanfang mit Ritchie und Purple“, erzählt der Drummer. 

Ende des Regenbogens

„Die Geschichte der Purple-Reunion begann im Dezember 1978. Da war ich fest entschlossen, mich mit Ian Gillan zu versöhnen. Ich jammte mit seiner damaligen Band im Londoner Marquee Club und wollte ihn zu Rainbow lotsen“, erinnert sich Ritchie Blackmore. Gillan dazu: „Er wollte, dass ich Sänger bei Rainbow werde, aber ich wollte keine Songs von Ronnie Dio singen. Wenn er mit mir eine neue Band gegründet hätte, wäre ich dabei gewesen, obwohl ich damals gerade erst den Sprung von der jazzrockigen Ian Gillan Band zur hardrockigen Band Gillan vollzogen hatte.“ „Als es mit Gillan nicht klappte, fragte ich Roger Glover, den ich für einen guten Organisator halte, da er Dinge gut zusammenbringen kann, ob er mein nächstes Rainbow-Album produzieren würde – und schwups war er in der Band, als Produzent und Bassist. Ich hätte auch gern Jon dabeigehabt, aber der war gerade zu David Coverdales Band gewechselt. Wenn jedoch Jon und ich zusammen in einer Band spielten, würde das Deep Purple und nicht Rainbow sein“, führt Blackmore aus. „Rainbow waren richtig groß in Europa und Japan, aber ich lebte zu der Zeit schon in den USA und wollte auch dort Erfolg haben. Dafür mussten wir uns etwas an den US-Sound anpassen. Das hatte für mich eine Zeit lang seinen Reiz, aber die Sehnsucht, wieder mit Jon Lord in einer Band zu spielen, gab für mich den Ausschlag, Mark II wiederzubeleben.“

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