Er war in Woodstock dabei, hielt das Abschiedskonzert von The Band auf Zelluloid fest, kam den Rolling Stones mit der Kamera auf der Bühne so nah wie niemand sonst und drehte zu Michael Jacksons Song „Bad“ einen 18-minütigen Film nach dem Vorbild der „West Side Story“. Seine Spielfilme sind immer wieder von Rockmusik durchtränkt, beziehen ihre Wucht und Wirkung auch aus dem Rhythmus von Stones, Dylan, Lennon oder The Who. Martin Scorsese ist wohl der berühmteste Rock’n’Roller Hollywoods. Am 17. November wurde der Meisterregisseur 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass widmen wir dem Schöpfer von Kultfilmen wie „Taxi Driver“, „The King Of Comedy“ und „Goodfellas“ ein zweiteiliges Special.
Der Mann aus Shreveport/ US-Bundesstaat Louisiana war noch gar kein Mann, sondern ein Junge, als er 1995 mit seinem Debütalbum „Ledbetter Heights“ gleich an die Spitze der US-Bluescharts kam, und als zwei Jahre später sein Meisterwerk „Trouble Is…“ erschien, hatte er gerade erst die Teenagerzeit hinter sich gelassen. Heute ist der Ausnahmegitarrist und Songschreiber Kenny Wayne Shepherd, der nach wie brillante Bluesrock-Platten wie zuletzt 2019 „The Traveler“ aufnimmt, 45, zog vor zwei Jahren mit Frau und fünf Kindern von Los Angeles in die Nähe von Nashville und hat mit „Trouble Is…25“ eine Neuauflage seines berühmtesten Albums aufgenommen.
Freitagmorgen Ortszeit, die Kinder sind in der Schule, die Nordamerikatour zum „Trouble Is…“-Jubiläum, die 2023 in Europa fortgesetzt wird, ist sehr erfolgreich absolviert, nun hat Kenny Wayne Shepherd Muße, über Video und mit einer Tasse Kaffee ausgestattet über den zeitlosen Zauber seiner Jahrhundertplatte zu sprechen.
Seit 1964, dem Jahr seines Entstehens, gilt „In C“ von Terry Riley als zentrales Werk der Minimal Music. In der Popszene erfreut sich die Komposition besonderer Beliebtheit. Ob Stereolab, Adrian Utley von Portishead oder Blur-Sänger Damon Albarn mit der Gruppe Africa Express - alle haben das Werk schon aufgeführt. Jetzt nahmen es The Young Gods in einer elektronischen Fassung auf. Bandleader und Elektroniker Franz Treichler und Drummer Bernard Trontin geben Auskunft.
eclipsed: „In C“ gilt als Schlüsselwerk der Minimalmusik. Weshalb haben die Young Gods das Stück aufgenommen?
Knapp 20 Jahre nach ihrer Gründung haben sich SNARKY PUPPY zur populärsten Band im Spannungsfeld zwischen Fusion, Funk und Worldbeat entwickelt. Vor allem dank der zahlreichen „Live im Studio“-Alben und der dazugehörigen Promo-Videos hat es das 19-köpfige Musikerkollektiv geschafft, auch die YouTube-Generation nachhaltig zu begeistern. Das Doppel-Album „Empire Central“ – an acht Abenden vor einem kleinen Studio-Publikum aufgenommen – ist der jüngste Geniestreich der Gruppe und zugleich eine Hommage an die Stadt Dallas, wo im Jahr 2004 die Ur-Besetzung zusammenfand. Wir sprachen mit Bassist/Bandleader Michael League (38), der zum Zeitpunkt des Interviews gerade in Brüssel weilte und trotz Müdigkeit (die Band war kurz zuvor nach Europa gejettet) alle Fragen hochkonzentriert beantwortet.
Mit Samsara Blues Experiment mischte Chris Peters die hiesige Heavy-Psych- und Stonerrock-Szene auf. Doch 2020 wurde nach dem letzten Album „End Of Forever“ - das fünfte Studioalbum der Band - ein Schlussstrich gezogen. Chris Peters zog nach Brasilien und startet dort seine Musikkarriere neu: Fuzz Sagrado heißt sein neues Projekt, das er ganz allein bestreitet, und „A New Dimension“ das gerade veröffentlichte Debüt.
Ursprünglich war das aus Oslo stammende norwegische Quartett Oak ein Folk-Duo und musste sich erst zur New-Artrock-Band entwickeln. Sein drittes Album, das den komplizierten Titel „The Quiet Rebellion Of Compromise“ trägt, ist das vielseitigste Werk bislang. Standen Oak bisher für sphärische, melancholische Songs in der Tradition von The Pineapple Thief, so sind auf „The Quiet Rebellion Of Compromise“ viele neue musikalische Aspekte zu hören. „Unser neues Album handelt von Depression und Selbstmord, und um diese Problematik adäquat darzustellen, benötigten wir eine breitere Sound-Palette“, berichtet Schlagzeuger Sigbjørn Reiakvam.
Zampano Tom „The Perc“ Redecker hat bereits zum siebten Mal alles in die Wege geleitet, um mit „Saba“ einen weiteren Meilenstein der Electric Family entstehen zu lassen, eine aktuelle Bestandsaufnahme der wilden Hippie-Community. „Es ist jedes Mal mehr Arbeit“, stöhnt der inzwischen 64-jährige Westfale. „Seit ich mich nicht nur mit dem Organisieren der Bandmitglieder beschäftige, sondern dank eigenen Labels auch den Vertrieb schmeiße, ist das alles reichlich mühselig geworden.“ Und dennoch freut man sich als Kopf eines so komplexen Projekts „natürlich tierisch, wenn ein ungewöhnliches, originelles Werk entstanden ist“, lacht er befreit auf. „Wir sind ja keine klassische Band mit den immer selben Mitstreitern. Uns geht es um das Pulsierende im Sound, das Überraschende. Unser Motto laute: Jeder darf, jeder kann – solange er das eine oder andere Instrument beherrscht und Spaß an der Improvisation besitzt. Wobei die letzten Entscheidungen immer ich fälle.
Manchmal bedarf es großer Emotionen, um ein großes Werk zu schmieden. Beim aktuellen Album des britischen Quintetts Galahad, das den Titel „The Last Great Adventurer“ trägt, steht das Thema des Todes und der Verabschiedung geliebter Menschen im Mittelpunkt. Musikalisch hat sich die Band aus dem englischen Dorset um das 58-jährige Mastermind Stu Nicholson auch bei Produktion Nummer elf ganz dem Neoprog verschrieben, beeinflusst von Aushängeschildern des Genres wie IQ, Pendragon oder Arena.
eclipsed: Siehst du dich selbst als „Abenteurer“? Oder ist mit dieser Bezeichnung vor allem dein Vater gemeint, den wir auf dem Cover der Platte als Bergsteiger bestaunen dürfen?