CD-Sampler: Music From Time And Space 82

1972 erschienen binnen weniger Wochen zwei Alben, die nach übereinstimmender Expertenmeinung zum Besten gehören, was der Progressive Rock je hervorgebracht hat: Mitte September setzten Yes mit „Close To The Edge“ Maßstäbe; rund drei Wochen später legten Genesis mit „Foxtrot“ nach. Die Kritiker ahnten damals wohl bereits, was für Meisterwerke da entstanden waren. Jahre später wurde deutlich, dass es sich um zwei wirkliche Referenzalben des Genres handelte.
Peter Gabriel ist zweifellos einer der innovativsten wie wagemutigsten Musiker, der bei jedem seiner bisherigen Alben einen gewaltigen künstlerischen Schritt nach vorne ging. Schon seit frühen Genesis-Tagen verstand er Rockmusik als multimediale Kunstform, die er zunehmend durch technische Neuerungen und visionäre Bühnenkonstruktionen erweiterte.
Die Gesundheit spielt zwar noch nicht so richtig mit, aber weder Parkinson noch andere Gebrechen halten Heavy-Metal-Urgestein Ozzy Osbourne von der Arbeit ab. Und so hat der 73 -Jährige ein vorzügliches neues Album aufgenommen: „Patient Number 9“. Für die Mitarbeit an diesem Werk konnte er wieder einige illustre Gitarristen gewinnen.
Wir unterhielten uns per Zoom (leider ohne Video) mit einem gut aufgelegten Ozzy, der ein bisschen schwer hört und dem man die meisten Fragen daher mehrmals stellen musste, dessen Humor und Schlagfertigkeit aber immer wieder aufblitzten.
Die qualitativen Höhen jener Artrock-Konzeptwerke, die er im Rahmen des Alan Parsons Project mit seinem einstigen Kreativpartner Eric Woolfson erschuf, vermag er nicht mehr so mühelos zu erreichen. Gleichwohl wartet sein neues Album „From The New World“ mit recht unterschiedlichen Facetten auf. Im Interview sprach Klangmagier Alan Parsons über die Bedeutung des Titels, Antonín Dvořáks 9. Sinfonie, seine Mitmusiker und die Veränderung seines musikalischen Stils.
Ohne Besetzungswechsel, große Allüren oder peinliche Skandälchen können Kings X auf eine musikalisch beeindruckende Diskografie verweisen. Auf „Three Sides Of One“, dem ersten Studioalbum seit immerhin 14 Jahren, liefert die Groove-Maschine um Sänger/Bassist Doug Pinnick, Gitarrist/Sänger Ty Tabor und Drummer/Sänger Jerry Gaskill nun erneut ein beeindruckend vital klingendes Song-Kaleidoskop ab.
Mit „XI: Bleed Here Now“ hat die texanische Band …And You Will Know Us By The Trail Of Dead ein opulentes Meisterwerk vorgelegt, wie man es ihr nach einer Reihe etwas beliebiger Platten gar nicht mehr zugetraut hätte. Es ist ein Album geworden, das dem Prog der 70er frönt und eine so breite Palette an Stilrichtungen präsentiert, dass dem Hörer schon mal schwindelig werden kann. eclipsed sprach mit Mastermind Conrad Keeley über die kreative Wiedergeburt.
Die Zahl ihrer Alben ist bereits ebenso unüberschaubar wie jene der stilistischen Terrains, die sie im Laufe ihrer über 30-jährigen Bandgeschichte für sich erobert haben. Doch noch immer bringen Motorpsycho mit schöner Regelmäßigkeit alle ein bis zwei Jahre ein neues Album heraus. Als wäre das noch nicht genug, ist auf ihrer aktuellen Platte „Ancient Astronauts“ wiederum alles ganz neu.
Der Crimson-Faktor
„Atma“, das sechste Studioalbum des deutschen Stoner- und New-Artrock-Quartetts My Sleeping Karma, ließ lange auf sich warten. Es entstand unter denkbar schlechten Begleitumständen – und doch zeigt sich die Band darauf stark wie eh und je.
In den vergangenen Jahren wurde Toto-Keyboarder David Paich immer mal wieder von gesundheitlichen Sorgen geplagt. Beim Interview mit eclipsed ist davon jedoch nichts zu spüren: Der 68-Jährige erscheint zu mittäglicher Stunde mit Baseball-Käppi, aber ohne obligatorische Sonnenbrille zum Gespräch und wirkt dabei sehr aufgeräumt. Dabei spannt er einen großen Bogen von seinem Solodebüt „Forgotten Toys“ bis zu seiner Kindheit, als ihn sein Vater, der Arrangeur Marty Paich, in die großen Tonstudios von Los Angeles mitnahm – eine Erfahrung, die für sein weiteres Leben prägend war.