
Weshalb sich Thorbjørn Risager bereits als Kind so sehr in den Blues verliebte, dass er gewissermaßen sein Leben in den Dienst dieser jetzt nicht besonders dänischen Musikrichtung stellte, lässt sich auch vierzig Jahre später noch genau rekonstruieren. Risager, der 1971 in Gundsø unweit von Kopenhagen zur Welt kam, erinnert sich noch gut an jenen netten Nachbarn, dessen Einfluss maßgeblich gewesen ist, denn er schenkte dem kleinen Thorbjørn ein Album von Fats Domino, als dieser zehn Jahre alt war.
„Rock Of Ages“ zum ersten Mal erfolgreich durch die deutschen Theater. Nun wird es zum zweiten Mal eine Tournee in Deutschland und Österreich geben, bei der es im Unterschied zu den üblichen Musicals auf der Bühne sehr rockig und zum Teil gewollt laut und dreckig zugeht. Selbstverständlich bildet eine Lovestory den Rahmen, aber im Grunde genommen ist es eine Hommage an die Hochzeit von Los Angeles als Rock-Hauptstadt der Welt. Inzwischen ist L.A. musikalisch auf das Normalmaß einer Millionenmetropole zurückgeschraubt worden, doch in den 80ern machten sich nicht nur Nachwuchs- und Möchtegern-Schauspieler auf ins südliche Kalifornien, sondern neben den etablierten Rockstars gab es in Clubs wie dem „Whisky a Go Go“ und drum herum eine Szene, die für spätere Größen als Sprungbrett diente.
Max Schiefele ist eigentlich unter dem Pseudonym Maxxess bekannt, unter dem er elektronisch unterfütterten Instrumentalrock mit Heavy- und Floyd-Gitarre macht. „Reactivate“ war 2021 sein letztes Album. Nun überrascht der umtriebige Sportler und (Ultra-) Marathonläufer mit einem musikalischen Doppelaufschlag. Unter seinem eigenen Namen hat er das stark elektronische Werk „Waldgeist“ und zeitgleich mit Teamplayer Axel Stupplich unter dem Projektnamen Axess „Sleep“ am Start. Wir befragten ihn zu beiden Alben und deren Hintergründen.
eclipsed: Was ist seit „Reactivate“ alles passiert? Bist du nicht auch privat als Sportler sehr aktiv und eingespannt?
Seit 30 Jahren sind die Aachener Electric Orange eine feste Größe der deutschen Psychedelic/Krautrock-Szene. Und fast genauso lang leiten Dirk Jan Müller (Keyboards) und Dirk Bittner (Gitarre) die Geschicke der Band, produzieren Album um Album und haben mit „Ada“ nun ein neues Werk am Start.
Es ist der 2. Dezember, die Veröffentlichung des neuen Electric-Orange-Albums steht kurz bevor. Dirk Jan Müller und Dirk Bittner, die seit dem Album „Cyberdelic“ (1996) zusammenarbeiten, geben sich im Zoom-Interview gut gelaunt, verströmen mit einem Hauch Selbstironie den Geist ihres psychedelischen Krautrocks und den Humor, der ihm von Beginn an innewohnt.
eclipsed: In ein paar Tagen, genau am Nikolaustag, erscheint das neue Album. Wie fühlt ihr euch? Seid ihr aufgeregt? Oder befreit, wo jetzt alles erledigt ist?
Circe Link und ihr Ehemann Christian Nesmith (ältester Sohn von Ex-Monkee Michael Nesmith) sind in Europa noch ein Geheimtipp, da ihre bisherigen CDs nur auf Bandcamp erhältlich waren. Anlässlich der Veröffentlichung ihres zweiten Prog-Albums „Arcana“, das ab dem 31. Januar auch hierzulande erscheint, sprach das vielseitig interessierte Paar, das sich geradezu kongenial ergänzt, mit eclipsed über Musik, die Trumpfkarten des Tarot und die Liebe zueinander.
eclipsed: Circe und Christian, ihr habt zusammen mehr als ein Dutzend Alben veröffentlicht, aber erst bei „Cosmologica“ (2021) wart ihr ihm vollen Prog-Modus. Was hat euch damals bewogen, das Prog-Genre auf Albumlänge zu erforschen?
Vor 40 Jahren war Deutschrock in aller Munde und Ohren – dank BAP, Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, Klaus Lage, Wolf Maahn, Ulla Meinecke, Udo Lindenberg und Heinz Rudolf Kunze. Diese Musiker wurden oft schlagartig erfolgreich und machten ihre Muttersprache als Rocksprache populär, womit sie sich endgültig vom Dogma der englischen Sprache lösten. In unserer zweiteiligen Titelgeschichte wollen wir, anknüpfend an unsere erste Story vom Dezember 2015, zunächst den Fokus auf das Jahr 1984 legen, in dem der Deutschrock geradezu explodierte. Wir schauen auf das politische Engagement der Musiker sowie die unterschätzte Rolle der Frauen im Deutschrock. Dafür haben wir exklusiv mit zahlreichen Protagonisten der Ära gesprochen, darunter Wolfgang Niedecken, Wolf Maahn, Reinhold Heil und Lindenberg-Schlagzeuger Bertram Engel.
„Living In The Material World“, das vierte Solowerk des Ex-Beatle, zählt neben „All Things Must Pass“ und „Cloud Nine“ zu seinen erfolgreichsten. Aber: Ist es auch eines seiner besten? Oder warum ist es 51 Jahre nach Veröffentlichung dezent in Vergessenheit geraten? Zur dritten Neuauflage streiten Kritiker und Fans weiter über Krishna-Texte, den Widerspruch zwischen asketischer Vision und feudalem RockstarLifestyle sowie die musikhistorische Relevanz des Albums.