Poverty’s No Crime sind reich. Reich an Erfahrung, schließlich existiert die Band seit 30 Jahren, wovon allein 20 in der aktuellen Besetzung absolviert wurden. Reich an Kreativität, mit „A Secret To Hide“ steigt die Anzahl der veröffentlichten Alben auf acht. Und reich an musikalischer Kompetenz, ihr melodiöser Progressive Metal hat über all die Zeit hinweg eine erstaunliche qualitative und stilistische Konstanz bewahrt. Entsprechend eingespielt ist das Quintett, und dass man sich – bedingt durch die Pandemie – diesmal während der Aufnahmen kein einziges Mal persönlich treffen konnte, stellte keine große Herausforderung dar: „Wir machen schon so lange zusammen Musik, da gibt es untereinander einen Konsens, wie die Dinge zu laufen haben. Es gibt kaum Kontroversen, wir haben eine effektive Arbeitsteilung gefunden“, erklärt Sänger und Gitarrist Volker Walsemann.
„Wir hatten eigentlich gar nicht vor, ein Album zu machen, und schon gar nicht, das so groß aufzuziehen“, erzählt Sängerin Manou und scheint immer noch etwas verblüfft, wenn es darum geht, warum und wie aus dem eher privaten Projekt mit Ehemann Sebastian Eder, Ex-Gitarrist der Prog-Metaller Avalon, schließlich eine Band mit bemerkenswerter Besetzung und das Debüt „Six Dusty Winds“ entstand. „Wir fingen an, zusammen zu schreiben, und irgendwann waren diese zehn, zwölf Songs fertig. Die wir auch aufnehmen wollten, aber mehr oder weniger nur für uns. Sebastian hat die Songs dann vorproduziert.
Morgens 9 Uhr in Los Angeles. Cameron Graves hat zwar noch nicht Klavier geübt, aber bereits sein tägliches Kampfsport-Programm absolviert. An Xingyiquan schätzt er besonders den meditativen Aspekt und berichtet, dass auch sein Mentor Stanley Clarke ein großer Martial-Arts-Fan sei.
Mit dem Ex-Bassisten von Return To Forever verbindet ihn eine langjährige Freundschaft: „Als ich 17 war, ging ich zu einer Audition bei Stanley und nahm meine Freunde vom West Coast Get Down [Musikerkollektiv aus Los Angeles; Anm. d. Verf.] mit: Kamasi Washington, Ronald und Stephen Bruner [a.k.a. Thundercat; Anm.], Miles Mosley. Allerdings schaffte es keiner von uns, außer Ronald, der Drummer.“
Zehn Jahre später klappte es dann doch noch für Graves, wenn auch nur als Keyboarder. „Das hat mich schon ein bisschen verletzt!“, lacht der Pianist. „Ich glaube aber, dass Stanley das absichtlich gemacht hat, weil er einen Komponisten in mir sah, den er trainieren wollte.“
Vor 50 Jahren legten Led Zeppelin letzte Hand an ihr sagenhaftes viertes Album. Mit Songs wie „Stairway To Heaven“, „Rock And Roll“ und „The Battle Of Evermore“ wurde es nicht nur zur bestverkauften Platte von Jimmy Page & Co. – das Album ohne Titel gilt längst auch als majestätisches Monument des 70s-Rock. Zahllose Fans und nachgewachsene Musikergenerationen verehren es bis heute als Opus magnum und nie versiegende Quelle der Inspiration. Wir untersuchen, wie dieses Album entstand und wie es seinen einzigartigen Status erlangte.
Bei der Erwähnung des Namens LIQUID TENSION EXPERIMENT schlagen die Herzen vieler Instrumental-Prog-Fans höher. Steht diese All-Star-Band, die sich aus Mitgliedern von Dream Theater (John Petrucci, Jordan Rudess), King Crimson (Tony Levin) und Transatlantic (Mike Portnoy) rekrutiert, doch seit 1998 für musikalischen Hochleistungssport und zugleich für Melodien, die langfristig im Gedächtnis bleiben. Anlässlich der Veröffentlichung des Comebackwerks „Liquid Tension Experiment 3“ sprachen wir mit Bassist Tony Levin und Keyboarder Jordan Rudess, die auch im fortgeschrittenen Alter – Levin ist 74, Rudess immerhin 64 – vielen jüngeren Instrumental-Virtuosen zeigen, wo der Hammer hängt.
Mit ihrem Debüt „Shake Your Money Maker“ starteten The Black Crowes 1990 furios ins neue Jahrzehnt. Etwas verspätet erscheint nun zum 30-jährigen Jubiläum eine limitierte Deluxe-Ausgabe inklusive Single-B-Seiten sowie bislang unveröffentlichten Studio- und Liveaufnahmen.
Mit dem immensen Erfolg von „Shake Your Money Maker“ war seinerzeit keineswegs zu rechnen, setzten die Brüder Chris und Rich Robinson damit doch auf die pure Kraft des Rock’n’Roll, obwohl der musikalische Zeitgeist zwischen ausklingendem 80er-Pop und dem sich bereits abzeichnenden Grunge ganz anders gepolt war. Im Gespräch mit eclipsed erinnert sich Chris Robinson an die Produktion dieses Klassikers des rifforientierten Boogie-Rock, der bis heute nichts von seiner Kraft und Eindringlichkeit eingebüßt hat.
eclipsed: „Shake Your Money Maker“ hat auch nach 30 Jahren nichts von seiner Lebendigkeit verloren.
Greta Van Fleet's Debüt ”Anthem Of The Peaceful Army“ war ein erstes Beben, mit ”The Battle At Garden’s Gate“ folgt nun ein Paukenschlag: ein Album, mit dem das Quartett aus Frankenmuth, Michigan, sich anschickt, einen Wachwechsel in der Rockmusik vorzunehmen – mit Hymnen für eine neue Generation, die reife Genreikonen wie die Stones, Led Zep oder The Who längst nicht mehr erreichen. Die heutige Jugend – so Bassist Sam Kiszka im eclipsed-Gespräch – will schließlich ihre eigenen Helden, Sprachrohre und Songs.
eclipsed: Sam, ist der Erfolg eures Debüts ein Indiz dafür, dass Rockmusik eben nicht tot ist, wie oft behauptet wird?