Fünf Jahre haben Jadis ihre Fans auf ein neues Studioalbum warten lassen. Als Dankeschön legt das Quartett mit „More Questions Than Answers“ eines seiner ausgereiftesten Werke vor.
Spätestens ab 1978 entzog sich das Linzer Kollektiv Eela Craig jeglicher musikalischen Kategorie. Schon zuvor war es schwierig gewesen, die Werke der 1970 ins Leben gerufenen Band einem konkreten Stil zuzuordnen. Doch dann erschien das Album „Missa Universalis“: eine streng liturgische christliche Messe, orientiert an den Werken Anton Bruckners. War das Klassik? Rock? Kirchenmusik? Elektronik-Sinfonik? Den Hörern war es egal, und die „Missa“ wurde zum ungewöhnlichsten und erfolgreichsten Werk der österreichischen Musikwundertüte.
Seit 2018 fliegen die Legacy Pilots über den Musik-Himmel. Ein progressives Geschwader mit Ausnahmemusikern wie Sänger/Gitarrist John Mitchell (Arena, Frost*), den Schlagzeugern Marco Minnemann (The Mute Gods) und Todd Sucherman (Styx) sowie Sänger Jake Livgren (Neffe von Kansas-Gründer Kerry Livgren) – versammelt und angeführt von dem Hamburger Musiker Frank Us. Dieser wiederum zeichnet für die Keith-EmersonGedächtniskeyboards und den Gesang verantwortlich.
Tim Bowness betritt Neuland. „Powder Dry“, das neue Album des Sängers und musikalischen Partners von Steven Wilson bei No-Man, ist anders als seine sieben Vorgänger. Der Brite hat das Album komplett allein eingespielt. Und Steven Wilson kommentiert: „Es hat nicht nur seine einzigartigen Vocals, sondern zeigt auch seine unverkennbare Herangehensweise. Es ist total Tim.“
eclipsed: Wieso bist du das Album ganz allein angegangen?
Tim Bowness: Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass ich alles allein machen wollte und konnte. Das habe ich dann auch Steven und Peter Hammill erzählt. Beide sagten, dass es genau das Richtige sei, was ich tun solle. Sie haben mich dazu ermuntert. Als ich damit begann, fühlte es sich absolut richtig an, es so zu tun.
eclipsed: Hat dich diese Vorgehensweise besonders motiviert?
Hans Lundin, Gründer und Chef der schwedischen Progger Kaipa, stand vor genau 60 Jahren erstmals auf der Bühne. Gerade hat er das 15. Kaipa-Album am Start. Wie alle davor klingt auch dieses, als wäre hier eine aufstrebende Band am Start, die vor musikalischen Ideen nur so überschäumen. Was ist sein Geheimnis, dass er als Mitsiebziger immer noch so unverbraucht rüberkommt? Dies und viele andere Fragen hat er uns im Interview beantwortet.
eclipsed: Du gehst mit Kaipa ins unglaubliche 51. Jahr, und „Sommargryningsljus“ ist das 15. Kaipa-Album. Wie kann das immer noch so frisch und voller Ideen und Träume klingen? Was ist dein Geheimnis, dein Jungbrunnen-Rezept?
Am 25. Juli erlag die mit der Progband OCTOPUS und dem Power-Rock-Trio THE RADIO bekannt gewordene Sängerin und Bassistin Jennifer Kowa einem langjährigen Krebsleiden. Bis kurz vor ihrem Tod hatte sie noch mit ihrem Ehemann Win an der Fertigstellung von bereits 1988 aufgenommenen Songs gearbeitet, die im Juni unter dem Albumtitel „Stay Strong“ veröffentlicht wurden. Win Kowa erklärte sich trotz seiner Trauer bereit, eclipsed Fragen zum langwierigen Entstehungsprozess des Werks zu beantworten, und fand bewegende Worte über seine verstorbene Frau.
eclipsed: Herzliches Beileid!
Win Kowa: Jennifer und ich waren 46 Jahre lang Tag und Nacht zusammen. Es war die große Liebe, und wir hatten eine Harmonie und Synchronität unserer Gefühle, Wünsche und Ambitionen im Privaten wie Beruflichen, die ein Geschenk war. Ich vermisse sie sehr! Der größere Teil meiner Seele ist am 25. Juli mit ihr gegangen.
Bei drei legendären Studiowerken der Hannoveraner Prog-Band ELOY war Detlev Schmidtchen von 1976 bis 79 an Bord: „Dawn“, „Ocean“ und „Silent Cries And Mighty Echoes“. Damals war Schmidtchen für die magischen und noch rein analogen Synthesizer-Sounds zuständig. Danach ging es aufgrund von Differenzen mit Bandchef Frank Bornemann auseinander. Mit Jürgen Rosenthal, dem ehemaligen Eloy-Schlagzeuger aus derselben Schaffensperiode, gründete er für das Album „Acid In Wounderland“ (1981) kurzzeitig Ego On The Rocks.
Mit stolzen 87 ist Bill Wyman ein Hansdampf in allen Gassen - sei es als Buchautor, Fotograf oder Archäologe. Auch musikalisch ist er nach neun Jahren Pause (von der Outtake-Compilation „Studio Time“ von 2018 abgesehen) wieder schwer aktiv. Sein neues Solowerk trägt den Titel „Drive My Car“ und folgt nur einer Maxime: Spaß zu haben. „Das ist alles, was mich seit 1993, als ich die Band verlassen habe, interessiert: mein eigenes Ding zu machen, für das bei den Stones nie Zeit war. Allerdings nicht, um damit eine Karriere zu verfolgen. Dafür ist es eh zu spät.“ Laut Wyman war die dienstälteste Rocklegende des Planeten ein kreatives Gefängnis. Dies kompensiert er seit seinem Ausstieg mit regelrechter Arbeitswut. Unmittelbar danach rief er die Rhythm Kings ins Leben. Sein neues Soloalbum hat er im Trio mit Gitarrist Terry Taylor und Schlagzeuger Paul Beavis eingespielt.