Blixa Bargeld ist hierzulande als Spiritus Rector der Einstürzenden Neubauten eine prominente Persönlichkeit, der Soundtüftler Teho Teardo einer der bekanntesten italienischen Filmkomponisten. Mit „Christian & Mauro“ veröffentlichte das Duo sein drittes Album und erstes Studiowerk seit 2017.
Es ist noch gar nicht so lange her, da meinte man mit „früher“ in der Regel eine Zeit, die mindestens einige Jahrzehnte zurücklag. Wenn die Generation Insta von „früher“ spricht, geht es meist um eine Zeitspanne von maximal anderthalb Jahren, alles davor ist gewissermaßen Prähistorie und damit irrelevant. Angesichts einer solchen Verschiebung des Epochenverständnisses sind acht Jahre eine Ewigkeit. So lang liegt die Veröffentlichung von „Nerissimo“, dem letzten Album von Teho Teardo und Blixa Bargeld, bereits zurück.
Crippled-Black-Phoenix-Mastermind Justin Greaves blickt mit dem akustischen Doppeldecker „The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature/Horrific Honorifics Number Two“ auf zwei Dekaden bewegte Bandgeschichte zurück. Die Veröffentlichung umfasst zweimal acht Coverversionen: Auf CD Nummer 1 findet man Songs, die vor allem dem Frühwerk entstammen. Sie wurden als Basis genommen, um dann munter draufloszuspielen. Auf CD Nummer 2 findet man Stücke etwa von New Model Army, Fugazi oder auch Laura Branigans Mega-Hit „Self Control“, allesamt in düsteren Versionen. „Für all diese Songs haben wir jede Menge Respekt übrig“, schwärmt der 55-jährige Greaves aus dem Norden Englands. „Alle haben sie uns ein langes Stück des Wegs begleitet. Wir bauen ihnen einen kleinen Altar.“
eclipsed: Begebt ihr euch mit dem ersten Teil eurer Kompilation auf eine Art Zeitreise?
Trotz eines personellen Umbruchs haben Giants Dwarfs And Black Holes nur ein Jahr nach dem zweiten Album bereits das neue Werk „Echo On Death Of Narcissus“ folgen lassen und sind mit ihm dem Acid-Psychedelic-Rock treu geblieben.
Es war ein turbulentes Jahr für Giants Dwarfs And Black Holes, dem Quartett aus dem Rhein-Main-Gebiet. Viele Dinge, die plötzlich passierten, warfen die Band zurück und ließen die Zukunft ungewiss erscheinen. Doch mit dem neuen Album scheint sich alles zum Guten gewendet zu haben. Giants Dwarfs And Black Holes präsentieren sich darauf frisch, kraftvoll und inspiriert. Wie die Band die Hürden übersprungen und sich auf zu neuen Ufern gemacht hat, schildert Bassist Tomasz Riedel im Interview.
eclipsed: Bei euch hat es seit dem letzten Album wichtige Veränderungen gegeben. Die Gründungsmitglieder Pia „Luzzi“ Deckert (Gesang) und Roland Smigerski (Gitarre) sind gegangen. Wie kam es dazu?
In Sachen Interviews hat sich Cure-Mastermind Robert Smith immer sehr bedeckt gehalten. Allerdings nie in dem Maße wie zur Veröffentlichung seines 14. Studioalbums „Songs Of A Lost World“, das als erstes Cure-Album auf Platz 1 der deutschen Charts landete. Entweder ist es ihm peinlich, sich für die lange Produktionszeit zu rechtfertigen, oder er ist der Ansicht, dass Musik und Texte für sich selbst sprechen. Das tun sie tatsächlich…
Klaus Schulze war unzweifelhaft einer der großen Meister der elektronischen Berliner Schule. Im April 2022 ist er verstorben. Nun liegt zur Freude seiner Fans mit „101, Milky Way“ kein Remix- oder Outtake-Album, sondern ein vollständiges neues Studiowerk mit 80 Minuten Länge vor. Sein Sohn Max klärt über die Veröffentlichung und deren Hintergründe auf: „Vor 15 Jahren hatte Klaus auf Anfrage einer Filmproduktionsfirma den Soundtrack für den Dokumentarfilm ‚Hacker‘ gemacht. Mein Vater sah das schon zu Lebzeiten für eine Veröffentlichung vor, aber es gab so viele andere Projekte, so dass der Soundtrack über die Jahre in Vergessenheit geriet. Die Archiv-Aufarbeitung brachte es wieder in Erinnerung.“
Kim Deal hat mehrfach Rockgeschichte geschrieben. 1986 gründete sie zusammen mit Black Francis die Pixies, die sich zu einer der einflussreichsten Bands des amerikanischen College Rock der Spätachtziger mausern sollten. Zwei Jahre später stellte sie mit den Breeders noch eine zweite Formation auf, in der sie nicht nur den Frust über ihre Situation bei den Pixies loswurde, sondern abermals die weltweite Rockszene aufmischte. Mit beiden Bands durchlief sie mehrere Reunions, um jetzt in ihrem siebten Lebensjahrzehnt endlich ihr erstes Soloalbum „Nobody Loves You More“ an den Start zu bringen. Nun kann man ja zu späten Debüts höchst unterschiedlich stehen. Was hat Kim Deal uns noch zu sagen, was sie mit ihren bisherigen Bands nicht schon wesentlich überzeugender rübergebracht hat? Wenn man den Titelsong und Album-Opener hört, fühlt man sich unweigerlich wie in einem altmodischen Kino, in dem sich zu Beginn des Films ein schwerer samtener Vorhang öffnet.
In Finnland leben laut einer aktuellen Studie die glücklichsten Menschen der Welt. Passend dazu erwartet uns Mikko von Hertzen entspannt und freudestrahlend zum Zoom-Interview, um über das neue Album „In Murmuration“ zu sprechen. eclipsed? War das nicht das Magazin, das vor zwei Jahren den Von-Hertzen-Brothers-Song „Peace Patrol“ auf dem Heftsampler hatte? Richtig. Genau zweieinhalb Jahre ist das her – und es ist viel passiert seitdem.
Alzheimer, das langsame, unaufhaltsame Verschwinden einer Persönlichkeit, setzt den Betroffenen und ihrem Umfeld unglaublich zu. Chris Herin, bekannt geworden als Gitarrist der US-Prog-Band Tiles, kennt die Gefühle aus erster Hand. Sein mittlerweile verstorbener Vater bekam die Diagnose vor vielen Jahren. Seitdem hat er sich viele Gedanken zu dem Thema gemacht. Die nun ihren Weg auf ein Konzeptalbum fanden, für das er Künstler wie Peter Frampton, Alex Lifeson (Rush) oder Michael Sadler (Saga) an Bord holte.
eclipsed: Wie ist dieses besondere Album entstanden? Wie gestaltete sich die Herausforderung, mit so vielen Künstlern zu arbeiten?