Ihre Berlinauftritte vor dem Reichstag und im Treptower Park zählen bis heute zu den größten Einzelkonzerten, die dieses Land gesehen hat. Jeweils rund 200.000 Menschen bescherten Barclay James Harvest 1980 beziehungsweise 1987 die triumphalsten Momente ihrer Karriere. Einer Karriere, die vor fünfzig Jahren begonnen und grundlegende stilistische Wandlungen mit sich gebracht hat: Von melodieseligem Symphonic Rock über hymnischen Prog bis zu elegantem Poprock reichen die Fertigkeiten der englischen Gruppe, die noch heute besteht. In doppelter Ausführung.
Was wird von Deep Purple bleiben, wenn die „The Long Goodbye Tour“ einmal vorbei ist? Werden die Tributebands und Epigonen die Geschäfte übernehmen und der Hardrocklegende gerecht werden? Können sie in ihren Songs oder bei ihren Konzerten den Mythos Deep Purple neu heraufbeschwören? Oder bleibt die Gruppe, die als die Liverockband gefeiert wird, wegen all ihrer Facetten einzigartig? Diesen und weiteren Fragen gehen wir im fünften Teil unserer Artikelserie zu einem halben Jahrhundert Deep Purple nach.
Seit Jahren ärgert sich Nick Mason über die Soloaktivitäten seiner ehemaligen Bandmitstreiter Roger Waters und David Gilmour, wenn sie dabei das Floyd-Erbe vereinnahmen. Jetzt steigt der Schlagzeuger selbst in den Ring, um den gemeinsamen musikalischen Nachlass auf der Bühne ins rechte Licht zu rücken. Seine Band Saucerful Of Secrets ist ein Mittel zur Frustbewältigung und zur Pflege des psychedelischen Frühwerks, das Waters und Gilmour meiden.