Vor genau 50 Jahren haben die Beatles ihre Tourkarriere beendet. Wie vier junge Burschen aus Liverpool viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt mit ihren Konzerten begeisterten und nach über 500 Konzerten das Touren satt hatten, zeigt die Filmdokumentation „The Beatles: Eight Days A Week – The Touring Years“, die am 15. September in die Kinos gekommen ist. Begleitend dazu erschien eine Woche zuvor „The Beatles: Live At The Hollywood Bowl“, eine akustische Zusammenfassung dreier legendärer Konzerte in Los Angeles.
Es gab eine Zeit, da lief der Rock schon auf vollen Touren, aber die elektrische Gitarre steckte noch in den Kinderschuhen. Mehr als ein paar knackige Riffs und hie und da ein spitzes Solo über ein paar Takte war nicht drin. Es war ein Saxofonist, der den Gitarristen die Flötentöne beibrachte. Und nicht nur das, er schuf auch den Platz, den nach ihm nur Gitarristen ausfüllen konnten. Aus Anlass seines 90. Geburtstags folgen wir den Spuren, die der 1967 verstorbene US-Jazzer John Coltrane in der Rockmusik hinterlassen hat.
An Albert, B.B. und Freddie King kommt man als Blueser kaum vorbei. Weshalb dann nicht das Ganze offensiv angehen, dachte sich der Blueskönig des 21. Jahrhunderts Joe Bonamassa, als er sich im vergangenen Jahr auf seine „Three Kings“-Tour machte. Aber nicht nur über die Liveaufnahme „Live At The Greek Theatre“ dieser Tour unterhielten wir uns mit dem New Yorker: Eine Tour zu Ehren der britischen Gitarrenkönige Beck, Page und Clapton ist gerade beendet, und neue Alben mit Beth Hart und Black Country Communion stehen an.
Die ehemaligen Death-Metaller Opeth unternehmen mit ihrem zwölften Studioalbum „Sorceress“, genau wie mit den Vorgängerwerken „Heritage“ (2011) und „Pale Communion“ (2014), ausgedehnte Streifzüge in die Klangwelten der Siebzigerjahre, dort wo die progressive Zauberwelt am buntesten war. Dabei klingen sie jedoch immer heutig. Die schwedische Formation ist mit ihrem Spiritus Rector Mikael Åkerfeldt über die Jahre gereift.
Vier Jahre nach „Sounds That Can’t Be Made“ kehren Marillion mit einem erstaunlichen Album zurück: Das Herzstück von „F E A R – Fuck Everyone And Run“ bilden drei Longtracks, die aufgrund ihrer Sozialkritik aufhorchen lassen. Die Möglichkeiten, die die Verbindung von Musik und Politik bietet, lotet die Band wie selten zuvor aus. Das Ergebnis ist eine fordernde, dabei ungemein erfüllende Synthese aus Message, Handwerk und Emotionalität. „Es ist unser Protestalbum“, stellt Steve Hogarth klar.
Van der Graaf Generator wollen derzeit nicht gestört werden. Zumindest verlautbaren sie dies mit dem Titel ihres neuen Albums – immerhin dem fünften seit ihrem überraschenden Comeback im Jahr 2004. Und Bandkopf Peter Hammill schließt nicht aus, dass „Do Not Disturb“ weitere Veröffentlichungen folgen könnten. Im Interview verrät er viel über die aktuelle Befindlichkeit der außergewöhnlichen Progressive-Rock-Formation. Während Ex-Mitglied David Jackson daran erinnert, wie es überhaupt zur Reunion des hochfragilen Konstrukts Van der Graaf Generator kam.
Kansas sind eine der dienstältesten Progbands und noch heute ein Garant für mitreißende Konzerte. Galt die Gruppe einst als amerikanische Antwort auf Yes, war sie doch von Anfang an um ein eigenes Profil bemüht. Mit ihrer neuen Einspielung „The Prelude Implicit“ – der ersten seit 16 Jahren – zeigt die runderneuerte Formation (seit 2014 mit dem Sänger Ronnie Platt), dass sie immer noch eine ganze Menge auf dem Kasten hat.
Mick Box, Gitarrist und einzig verbliebenes Gründungsmitglied von Uriah Heep, freut sich darüber, dass er den Backkatalog der ausdauernden Formation endlich einmal in ansprechender Form präsentieren kann. Mit „...Very ’Eavy ...Very ’Umble“, „Salisbury“ und der Compilation „You Turn To Remember“ geht die Zeitreise los. Und der 69-jährige Engländer schwelgt in Erinnerungen.