Es ist ein entspanntes Interview, das die beiden Bandmitglieder aus ihrer Heimat in der Gegend von Adelaide geben. Sean Timms, der Kopf hinter Southern Empire, hat es sich zur abendlichen Stunde auf dem Sofa bequem gemacht, im Verlauf des Gesprächs gesellt sich sein Sohn zu ihm, um dem Journalisten am anderen Ende des Zoom-Links „goodnight“ zu sagen. Und auch der neue Sänger Shaun Holton ist mit von der Partie.
eclipsed: „Another World“ ist euer erstes Album seit fünf Jahren. Warum hat es so lange gedauert?
Als Bandleader, Songschreiber, Gitarrist und Sänger überzeugt T.G. Copperfield mit The Electric Band seit 2017 eine wachsende Fangemeinde, mittlerweile weit über seine bayerische Heimat hinaus. Mit dem gemeinsam mit dem amerikanischen Gitarristen Ben Forrester eingespielten Album „Out In The Desert“ hat er nun ein Konzeptalbum in bester Roots-Rock-Tradition vorgelegt, das inhaltlich an das Vorgängeralbum „Snakes & Dust“ anschließt, vom Sound her jedoch noch einen draufsetzt.
eclipsed: T.G., bei der Produktion des neuen Albums hast du die Zügel zum ersten Mal aus der Hand gegeben. Warum?
Vor sieben Jahren ist ein Raumschiff auf der Erde gelandet. An Bord: Zpor, Nom, Grok und Nom, vier Außerirdische mit einer klaren Mission – die Menschheit vor dem globalen, von ihr selbst verursachten Klimawandel sowie bewaffneten kriegerischen Konflikten zu retten. Und sie tun dies in einer Form, die geeignet ist, das Gute und Schöne im Menschen anzusprechen: musikalisch. Bereits auf ihrem Debütalbum „Attention Earth!“, 2018 auf irdischen Streaming-Portalen und als Tonträger veröffentlicht, gaben sie ihre Bestimmung kund, gefolgt von „ExoKosm“ im Jahr 2020. Doch die Aliens wissen, wie sehr die Zeit drängt. Klima-Kipppunkte könnten bald erreicht werden, Aufrüstung und Kriege befinden sich in einer erneuten Eskalationsspirale. Das neue Werk „Alpha Test 4“ und die Single „Get A Wriggle On“ verleihen der Mission mitsamt futuristischem Video deutlich Nachdruck.
„Live At Rockpalast 1981“, der kürzlich auf CD und DVD veröffentlichte Mitschnitt des legendären Loreley-Auftritts, zeigt eine fast noch jugendliche Band. Er läutete jedoch bereits das Ende der Ära des klassischen Southern Rock ein. Die von den Sängern und Gitarristen Don Barnes und Donnie Van Zant (dem jüngeren Bruder des Lynyrd-Skynyrd-Sängers) 1974 gegründete Truppe aus Jacksonville, Florida brennt hier ein knapp einstündiges Feuerwerk ab. Ihr letztes Studioalbum „Drivetrain“ erschien 2004, doch hat die Band bis heute nichts von ihrer Lebendigkeit verloren.
eclipsed: Don, du bist das einzige verbliebene Gründungsmitglied der vor 49 Jahren ins Leben gerufenen Band. Fühlt es sich trotzdem immer noch nach 38 Special an?
Noch einmal fährt die Rockmusik der Post-Pepper-Ära ihre üppige Ernte ein: 1973 veröffentlichen die Flaggschiffe des Genres mit ihren jeweils neuen Alben wahre Meisterwerke. Einige der großen Würfe des Jahres aber - etwa die von Genesis, Yes oder ELP - tragen den Keim des Niedergangs bereits in sich. Einmal mehr beginnt sich die Rockmusik zu häuten. Das verschwenderische Feuerwerk des Prog wird bald verglühen und die Pop-Karawane zum neuerlichen Aufbruch blasen.
Frische Impulse gibt es genug.
Die derzeitige Situation von Toto erscheint etwas undurchsichtig. Sicher ist aber, dass Steve Lukather zu einigen seiner alten Kumpels weiterhin ein enges Verhältnis pflegt. Nachdem mit den 2021 zeitgleich erschienen Soloalben von „Luke“ und Joseph Williams die Zusammengehörigkeit herausgestrichen worden war, geht er mit seinem neuen Werk „Bridges“ noch einen Schritt weiter.
Steve Lukather ist ein vielbeschäftigter Mann. Er ist mit Ringo Starr und seiner All-Starr Band unterwegs, und auch Toto existieren zumindest auf den Bühnen der Welt weiterhin: Für Juli ist eine Japantour geplant. Daneben findet er die Zeit, Interviews zu seinem neuen Soloalbum „Bridges“ zu geben, bei dem es sich allerdings durchaus nicht um einen Alleingang handelt.
Mit „Echoes From The Past“ schließen Eloy ihre monumentale Rockoperntrilogie über Jeanne d’Arc ab: Im Auftrag himmlischer Mächte führte die damals etwa 17-jährige Bauerntochter das französische Heer in Orléans siegreich gegen die englischen Belagerer ins Feld. Das Geschehen, das sich vor rund 600 Jahren abspielte, wird auf dem Konzeptalbum aus der Sicht von Jean de Metz nacherzählt, dem treuen Waffen- und Weggefährten der Freiheitskämpferin.