„Mutual Hallucinations“ heißt das jüngste Album von Randy McStine – ein sehr innovatives Werk, das sich nur schwer in eine Schublade stecken lässt. Der US-Amerikaner singt und spielt einen Großteil der Instrumente darauf selbst, hat sich aber auch namhafte Verstärkung ins Boot geholt.
Randy McStine tanzt auf vielen Hochzeiten. Da kann es schon mal passieren, dass die Fertigstellung eines Albums ein paar Jahre dauert: „Offiziell habe ich Anfang April 2020 mit den Arbeiten begonnen. Ich hatte gerade meine erste Solotour als Opener für The Pineapple Thief beendet und dachte über meine nächsten Schritte nach. ‚Send Your Light‘ und ‚Remains‘ waren die ersten Stücke, an denen ich arbeitete, während ich parallel dazu das erste Album von McStine & Minnemann fertigstellte. Dann schoben sich andere Projekte in den Vordergrund. Aber die Zeit, in der ich mich um anderes kümmern musste, hat dem Material gutgetan. Am Ende ist etwas entstanden, auf das ich stolz bin.“
Es ist eine geschäftige Zeit für Björn Strid. Weihnachten steht kurz bevor, ebenso die Verö entlichung von „Give Us The Moon“. Mit ihm führt der 46-Jährige, der als Frontmann der Melodic-Death-Metal-Band Soilwork bekannt wurde, The Night Flight Orchestra auf charakteristisch gut gelaunte Weise fort. Auch wenn die Entstehungsgeschichte des Albums unter einem anderen Stern stand.
eclipsed: Björn, hast du bei der Gründung 2007 geahnt, dass The Night Flight Orchestra solch eine beständige Größe werden würde?
Neun Schläge pro Minute bilden den Puls von „Dvaledraumar“, einem viertelstündigen Track des neuen Wardruna-Albums „Birna“. Sie symbolisieren die Herzfrequenz eines schlafenden Bären im Winter. Originalaufnahmen von „singendem Eis“ bilden den Rahmen des Stücks, später künden Vogelzwitschern und Weidenflöte – ein Instrument, das nur in einem kurzen Zeitfenster im Jahr hergestellt und gespielt werden kann – vom Frühlingserwachen. „Ich wollte die zyklische Bewegung im Leben eines Bären darstellen“, erklärt Einar Selvik das Konzept. „Dieser jährliche Rhythmus im Bärenleben spiegelt den Lebenszyklus von Mutter Erde.“
Viel ist über „Come Ahead“, das neue Album der schottischen Band Primal Scream, geschrieben und gesagt worden, und lange ist keine Neuerscheinung des Rock mehr so unterschiedlich bewertet worden. Die Interpretationen reichten vom katastrophalen Einbruch bis zur furiosen Apotheose. Ist das nun gut oder schlecht? Was sagt das über jene Band aus, die seit 1982 mehr als einen Skandal auslöste? Und erzählt uns das vielleicht auch etwas über unsere Gesellschaft und den gegenwärtigen Stellenwert von Musik? Von der Urbesetzung von Primal Scream ist nur noch Sänger Bobby Gillespie übrig. Gitarrist Andrew Innes stieß immerhin vor 37 Jahren hinzu. Seitdem ist Diskontinuität das kontinuierliche Markenzeichen der Band aus Glasgow.
Weshalb sich Thorbjørn Risager bereits als Kind so sehr in den Blues verliebte, dass er gewissermaßen sein Leben in den Dienst dieser jetzt nicht besonders dänischen Musikrichtung stellte, lässt sich auch vierzig Jahre später noch genau rekonstruieren. Risager, der 1971 in Gundsø unweit von Kopenhagen zur Welt kam, erinnert sich noch gut an jenen netten Nachbarn, dessen Einfluss maßgeblich gewesen ist, denn er schenkte dem kleinen Thorbjørn ein Album von Fats Domino, als dieser zehn Jahre alt war.
„Rock Of Ages“ zum ersten Mal erfolgreich durch die deutschen Theater. Nun wird es zum zweiten Mal eine Tournee in Deutschland und Österreich geben, bei der es im Unterschied zu den üblichen Musicals auf der Bühne sehr rockig und zum Teil gewollt laut und dreckig zugeht. Selbstverständlich bildet eine Lovestory den Rahmen, aber im Grunde genommen ist es eine Hommage an die Hochzeit von Los Angeles als Rock-Hauptstadt der Welt. Inzwischen ist L.A. musikalisch auf das Normalmaß einer Millionenmetropole zurückgeschraubt worden, doch in den 80ern machten sich nicht nur Nachwuchs- und Möchtegern-Schauspieler auf ins südliche Kalifornien, sondern neben den etablierten Rockstars gab es in Clubs wie dem „Whisky a Go Go“ und drum herum eine Szene, die für spätere Größen als Sprungbrett diente.
Max Schiefele ist eigentlich unter dem Pseudonym Maxxess bekannt, unter dem er elektronisch unterfütterten Instrumentalrock mit Heavy- und Floyd-Gitarre macht. „Reactivate“ war 2021 sein letztes Album. Nun überrascht der umtriebige Sportler und (Ultra-) Marathonläufer mit einem musikalischen Doppelaufschlag. Unter seinem eigenen Namen hat er das stark elektronische Werk „Waldgeist“ und zeitgleich mit Teamplayer Axel Stupplich unter dem Projektnamen Axess „Sleep“ am Start. Wir befragten ihn zu beiden Alben und deren Hintergründen.
eclipsed: Was ist seit „Reactivate“ alles passiert? Bist du nicht auch privat als Sportler sehr aktiv und eingespannt?
Seit 30 Jahren sind die Aachener Electric Orange eine feste Größe der deutschen Psychedelic/Krautrock-Szene. Und fast genauso lang leiten Dirk Jan Müller (Keyboards) und Dirk Bittner (Gitarre) die Geschicke der Band, produzieren Album um Album und haben mit „Ada“ nun ein neues Werk am Start.
Es ist der 2. Dezember, die Veröffentlichung des neuen Electric-Orange-Albums steht kurz bevor. Dirk Jan Müller und Dirk Bittner, die seit dem Album „Cyberdelic“ (1996) zusammenarbeiten, geben sich im Zoom-Interview gut gelaunt, verströmen mit einem Hauch Selbstironie den Geist ihres psychedelischen Krautrocks und den Humor, der ihm von Beginn an innewohnt.
eclipsed: In ein paar Tagen, genau am Nikolaustag, erscheint das neue Album. Wie fühlt ihr euch? Seid ihr aufgeregt? Oder befreit, wo jetzt alles erledigt ist?