Langlebigkeit war bei den Nebenprojekten von Joe Bonamassa und Glenn Hughes nie mit einkalkuliert. BLACK COUNTRY COMMUNION mit Derek Sherinian und unserem Interview-Partner Jason Bonham stellen jedoch die große Ausnahme dar. Ihr neues Album „V“ setzt jedenfalls ein dickes Ausrufezeichen hinter dieser Bandkonstellation, und das letzte Wort ist sicherlich noch nicht gesprochen – selbst wenn der Sohn des ehemaligen Led-Zeppelin-Schlagzeugers einiges an Interna ausplauderte.
Mit mehr als 150 Millionen verkauften Tonträgern zählt BILLY JOEL zu den erfolgreichsten Vertretern seiner Zunft. Einst als „Amerikas Antwort auf Elton John“ tituliert, belegt er in der Liste der populärsten Rockpianisten seit vielen Jahren Platz 2 hinter seinem deutlich produktiveren britischen Kollegen. Hinzu kommen 33 US-Top-40-Hits, sechs Grammys und sieben Ehrendoktortitel. Allerdings musste Joel auch einige herbe Rückschläge verkraften, u.a. drei Scheidungen und einen Prozess gegen seinen Ex-Manager, der ihn um 30 Millionen Dollar erleichtert hatte. Am 9. Mai feierte Joel seinen 75. Geburtstag.
In den 90er-Jahren wurde Beth Gibbons mit Portishead zu einer der wegweisenden Musikerinnen jener Zeit. Seitdem gab es von der sehr zurückgezogen lebenden Sängerin nur wenige musikalische Lebenszeichen. Nun erschien mit „Lives Outgrown“ ihr erstes reguläres Soloalbum, das beweist, welch außerordentliche Künstlerin die Britin immer noch ist. Es ist nicht leicht, sich dem Mysterium Beth Gibbons zu nähern.
Leslie Mandoki ist Chef der Soulmates, einer erlesenen Schar berühmter Musiker. Ihr neues Album „A Memory Of Our Future“ vereint u. a. Ian Anderson, Al Di Meola, John Helliwell, Tony Carey und Randy Brecker. Der diesjährige Botschafter der Messe HIGH END hat es gänzlich analog aufnehmen lassen. Thematisch packt der Ungar darauf das heiße Eisen der Spaltung unserer Gesellschaft an. Stoff genug, um Mandoki in seinem Red Rock Studio am Starnberger See für ein Gespräch zu besuchen.
Es war kreative Liebe auf den ersten Blick: Als Corey Glover bei einem Konzert Mike Orlando spielen sah, war für den Funk-Metal-Pionier klar: Wir gehören zusammen. So wurde Sonic Universe geboren. Booker King (Bass) und Taykwuan Jackson (Drums) kamen als weitere Mitglieder hinzu. „It Is What It Is“ heißt das Debüt. Im Gespräch machten die beiden Hauptprotagonisten immer wieder deutlich, welche Freude sie an dieser außergewöhnlichen Kooperation haben.
Corey Glover (Living Colour) und Mike Orlando (Adrenaline Mob) melden sich aus dem Staate New York. Sie sind guter Laune, wozu sie auch allen Grund haben: Die Reviews des Debüts sind bislang ausgezeichnet, das Album werde „fantastisch aufgenommen“, erzählen sie zu Beginn. Zudem hat die Band gerade ihre Live-Feuertaufe in Form eines akustischen Gigs für einen Radiosender absolviert.
Was soll man tun, wenn die Songs für das neue Album fertig sind, die übrigen Bandmitglieder aber aufgrund diverser anderer Verpflichtungen nicht zur Verfügung stehen? Man macht aus der Not eine Tugend: „Normalerweise bin ich nach der ersten Hälfte des Entstehungsprozesses eines Albums so weit, dass ich Arbeitsversionen der Songs an die übrigen Bandmitglieder verschicke, damit diese dann ihren Input liefern. In der Regel wird das Album dadurch besser und interessanter. Aber ich wollte schon immer ein Album einer kompletten Band bis zum Ende allein einspielen. Wir unterhielten uns darüber und kamen zu dem Entschluss, dass ich es diesmal machen sollte, und es war eine sehr interessante Erfahrung.“
Sind das die schwedischen Riverside? In der letzten Ausgabe feierten wir das Debütalbum einer vielversprechenden neuen (Metal-)Prog-Formation mit einem Rezikasten: Quantums „Down The Mountainside“. Anton Ericsson, Bassist, Sänger und kreativer Kopf der 2016 gegründeten Band, gab im Interview einen Einblick in die Gedankenwelt hinter ihrer Musik.
Die acht auf dem Longplayer enthaltenen Stücke zeichnen sich nicht nur durch starke, komplexe Kompositionen aus, sondern auch durch exzellentes instrumentelles Können. Da liegt der Verdacht nahe, dass zumindest einige Bandmitglieder einen musikakademischen Hintergrund haben. So ist es auch: „Ich habe klassischen Kontrabass an der Königlichen Musikhochschule Stockholm studiert und in einigen Orchestern gespielt“, führt Anton Ericsson aus, „darunter das Royal Swedish Orchestra und das Nordiska Kammarorkestern.“
Ihre Stimme kommt sanft und sehr sympathisch via schnellem Internet aus Los Angeles, wo Annie Clark alias St. Vincent lebt und wo es gerade 9 Uhr morgens ist. Sie war schon beim Joggen, weshalb sie die Zoom-Linse lieber ausgeschaltet lässt, aber ihre Aussagen sind so präzise auf den Punkt wie mit perfekten Hammerschlägen in die Wand gejagte Nägel. „‚All Born Screaming‘ ist von meinen sieben Alben das radikalste“, sagt die Sängerin, Weltklassegitarristin, Songschreiberin und Produzentin. „Diese Songs drehen sich um Leben und Tod.“ Der Verlust eines bzw. mehrerer geliebter Menschen habe ihr sehr abrupt und fast schon gewaltsam die Augen geöffnet und sie erkennen lassen, wie wertvoll das Leben sei, wie kurz auch, und wie traurig es einen mache, jemanden zu verlieren, den man geliebt habe.