Der ehemalige Gitarrist der schwedischen Death-Metaller Tribulation legt mit „Eyes Of The Living Night“ dieser Tage sein zweites Album als Singer-Songwriter mit Hang zur dunklen Seite vor. Wie bereits auf seinem Debüt besticht Jonathan Hultén mit schwermütigen, aber immer eingängigen Songs zwischen Nick Drake und Neofolk.
Als Hugh Syme 1975 sein erstes Cover für das Rush-Album „Caress Of Steel“ entwarf, konnte der gebürtige Kanadier nicht ahnen, dass dies der Beginn einer bis heute währenden Zusammenarbeit sein würde. Seitdem entwarf der 72-Jährige, der mittlerweile in den USA lebt, mehr als 300 Covers für Bands wie Aerosmith, Bon Jovi, Iron Maiden oder Whitesnake und avancierte damit zur Kult-Grafik-Ikone. Im Gespräch mit eclipsed geht Syme auf seinen speziellen Stil, seine LieblingsCovers und die jüngst erfolgte Zusammenarbeit mit Dream Theater ein.
eclipsed: Hugh, du hast einen sofort erkennbaren Stil. In gewisser Weise bist du das Pendant zum österreichischen Karikaturisten Horst Haitzinger, der ebenfalls ein Talent dafür hatte, in seinen Bildern verschiedene Bedeutungsebenen sowie Ironie und subtilen Humor einfließen zu lassen.
Sein Leben war von Pleiten, Pech und Pannen bestimmt, bis er in Deutschland eine neue Karriere startete: Mitch Ryder. Zuletzt wurde der legendäre Shouter aus Michigan an der Wirbelsäule operiert. Nun ist er wieder da und geht mit seiner brandneuen Band auf Geburtstags-Tournee. Im Gepäck das von Don Was produzierte Album „With Love“.
eclipsed: Du hast dich wieder mit Rolling-Stones-Producer Don Was (72) zusammengetan. Hat er eine eigene Handschrift?
Mitch Ryder: Ich habe die Sachen nie gehört, die er mit den Rolling Stones und Bob Dylan gemacht hat. Das Einzige, was ich von ihm kenne, sind meine eigenen Sachen und Platten von Bonnie Raitt. Ich wollte ihn, weil wir schon zweimal zusammen gearbeitet hatten und ich irgendwie wusste, was mich erwartet.
eclipsed: Welche Anweisungen hast du ihm gegeben?
Rund sieben Monate, nachdem T.G. Copperfield auf seinem fabelhaften Americana-Album „Steppenwolf“ auf den Spuren Hermann Hesses dem Ruf der Wildnis gefolgt ist, legt er schon wieder ein neues Werk vor, das nicht nur bei Rock-Feinschmeckern für gehörig Aufmerksamkeit sorgen dürfte. Wir sprachen mit dem Bandleader, Gitarristen und Songschreiber über die Vorgeschichte von „All In Your Head“ und die kommende Tournee.
eclipsed: Nach „Steppenwolf“ hast du schnell ein neues Album aus dem Hut gezaubert. Es ist bereits dein 12. Tonträger seit Dezember 2016. Wie schaffst du dieses enorme Arbeitspensum?
T. G. Copperfield: Ich arbeite sehr strukturiert, hatte in meinem Vater ein gutes Vorbild. So versuche ich, auch beim Songschreiben immer dranzubleiben, um genügend Ideen vorrätig zu haben.
eclipsed: Nach deiner gefeierten Desert-Folk-Trilogie lebst du nun wieder deine härtere Seite aus?
Der US-amerikanische Multiinstrumentalist Kevin Dodson hat sein Album, mit dem er in den Prog-Zirkus zurückkehrt, nicht ohne Grund „11th Hour“ genannt: fünf vor zwölf, höchste Zeit, in letzter Minute. Als er sich in diesem Metier nämlich das letzte Mal zeigte, kamen gerade die ersten Klapphandys auf den Markt: 1996 konnte er mit dem zweiten Madrigal-Album „On My Hands...“ Achtungserfolge erzielen. 29 Jahre später ist es also tatsächlich „höchste Zeit“, noch mal auf den Zug aufzuspringen. „Es war schon immer mein Lebensziel, mit einer Prog-Band Musik aufzunehmen“, erklärt Dodson. „Ein Punkt auf meiner Wunschliste, sozusagen. Seit ich die ersten Prog-Ikonen gehört hatte, hing ich am Haken.“ Aber fast 30 Jahre Funkstille ist schon eine lange Zeit. „Es war für mich immer klar, dass ich mit der Band weitermachen würde“, so Dodson. „Doch es kommt einem das Leben dazwischen.“ Familiäre Herausforderungen sind nur ein Teil dessen, was er als Hinderungsgründe nennt.
Mit dem Animal Collective lotet Panda Bear alias Noah Lennox seit Jahrzehnten die experimentellen Möglichkeiten gegenwärtiger Rock- und Popkultur aus. Auf seinen Soloalben oder Kollaborationen mit Sonic Boom ist er wesentlich bodenständiger und hinterfragt seine Wurzeln. Das wurde noch nie so deutlich wie auf seiner neuen Platte „Sinister Grift“. Mit einer portugiesisch-amerikanischen Band verortet er sich irgendwo zwischen The Velvet Underground und T. Rex, was durchaus überraschend ist. Einfache Songs, bei denen es anders als beim Animal Collective nicht ums Wie, sondern ausschließlich ums Was geht.
Weiter gehen die Exkursionen durch undurchsichtige Welten beim schwedischen Ladys-Vierer MaidaVale – sie klingen nun noch entschlossener auf „Sun Dog“, ihrem dritten Album seit der Gründung 2012 auf der Ostseeinsel Gotland. Dafür hat man sich stolze sechs Jahre Produktionszeit gegönnt. „Das Coronavirus hat uns ganz schön gebeutelt“, erklärt Sängerin Matilda Roth, die 33-jährige Frontfrau, in herrlich verspieltem, skandinavisch geprägtem Brit-Singsang. „Im Anschluss litten wir unter einer Schreibblockade. Vor allem ich als Allein-Verfasserin der Texte hatte keine Ideen für spannende Verse.
Ares Papatriantafillou und Fotis Xenikoudakis kennen sich seit exakt 20 Jahren und sind enge Freunde. Die beiden Seelenverwandten aus Piräus, beide 43, ließen sich endlos Zeit, ehe sie unter dem Bandnamen Jupiter Fungus ihr erstes Album „Garden Electric“ fertigstellten. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn die Produktion ist ein herrlicher Mix aus Focus, Caravan, Jethro Tull und Curved Air, nicht zu vergessen die Landsleute Vangelis, Socrates und Aphrodite’s Child. „Prog-Folk ganz in hellenischer Tradition“, wie die beiden es bestens gelaunt beim Telefonat definieren.
eclipsed: Warum habt ihr eine mittlere Ewigkeit gebraucht, um „Garden Electric“ zu finalisieren?