Erik Cohen ist eine Kunstfigur, dies betont der Sänger, der auf den bürgerlichen Namen Daniel Geiger hört, immer wieder. „Er ist definitiv ein musikalischer Outlaw, der auch mal mit dem Kopf durch die Wand geht. Wie ‚Theo gegen den Rest der Welt‘“, erklärt er in Anspielung auf den 80er-Jahre-Film mit Marius Müller-Westernhagen. Mit Kunstfiguren kennt sich Geiger indes aus, seiner Band Smoke Blow steht er seit vielen Jahren als Frontmann Jack Letten vor. Als sich Smoke Blow 2010 dann entschlossen, in den Teil-Ruhestand zu gehen – sie veröffentlichen keine Alben mehr, spielen aber noch hier und da Konzerte –, schlug die Geburtsstunde von Erik Cohen...
Vor vierzig Jahren erschienen, ist „Animals“ sicherlich nicht das typischste Album von Pink Floyd. Dafür ist es viel mehr als nur eine Platte. Aus der Distanz von vier Jahrzehnten ist „Animals“ das Psychogramm einer Gesellschaft, die extremen politischen, ökonomischen und kulturellen Umwälzungen unterworfen war. Gleichzeitig ist es das frühe Fazit der Musik eines Jahrzehnts zwischen Progressive Rock und Punk. Im Folgenden ergründen wir den Wesenskern der Platte, mit der die Band ein für sich neues Terrain eroberte, und untersuchen, welche Kräfte auf das Album eingewirkt haben und welche es entfesselt hat.
„Vom Teenytröster zum Spitzenmusiker“ – diese Überschrift stellte der „Kölner Stadtanzeiger“ 1973 seinem Artikel über Achim Reichel voran. Auch heute verbindet man den Hamburger Musiker zunächst mit den als „deutsche Beatles“ apostrophierten Rattles. Kaum bekannt ist, dass Reichel Gruppen wie Novalis oder Ougenweide produziert und vor allem eine psychedelische Vergangenheit hat: Als A.R. & Machines veröffentlichte er von 1971 bis 1974 fünf experimentelle Studioalben. Die jüngst veröffentlichte Zehn-CD-Box „The Art Of German Psychedelic (1970-1974)“ präsentiert diese Arbeiten sowie Archivmaterial.
Wer sind die wahren Yes beziehungsweise was macht die „wahren Yes“ aus? Das ist die Gretchenfrage, die sich Fans der Progressive-Rock-Granden nicht nur aufgrund des Todes von Chris Squire im Juni 2015 stellen. Auch die vermehrte Liveaktivität von Jon Anderson, Trevor Rabin und Rick Wakeman, die sich gemeinsam Yes featuring ARW nennen und damit in direkter Konkurrenz zu den Yes um Steve Howe, Alan White und Geoff Downes stehen, wirft die Frage nach der Originalität einer Band auf, die sich bereits zum zweiten Mal gespalten hat.