Die Kalifornier ROBERT JON & THE WRECK sind momentan im Herzberg-Höhenflug

Nach dem bejubelten Debüt auf dem Burg Herzberg Festival und mitten in einer rauschenden Club-Tour durch Europa, die noch bis zum 8. Oktober gehen soll, stellte sich der gut gelaunte Bandgründer und Frontmann Robert Jon Burrison unseren Fragen.

eclipsed: Ihr habt eure Fans im Sommer mit „West Coast Eyes“ überrascht. Der Song fällt durch superentspanntes Feeling auf, klingt im ersten Moment gar nicht nach euch.

Robert Jon Burrison: (lacht) Findest du? Nun, wir waren in Nashville, arbeiteten mit Buddy Guy und Leuten aus seinem Umfeld. Es war eine besondere und sehr entspannte Zeit. Dieses Gefühl ist dann in dem Song rübergekommen, den wir in dieser Zeit gemeinsam geschrieben haben. Vielleicht ist er nicht unbedingt typisch für uns, reflektiert die damalige Zeit aber ziemlich gut. Und die Leute scheinen ihn zu mögen.

eclipsed: Warum habt ihr den Song nicht auf dem Herzberg gebracht?

GENESIS - 50 Jahre „Selling England By The Pound“

Das fünfte Studioalbum von Genesis wird in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert alt. Zu seinem 40. Geburtstag hatte eclipsed ausführlich die Entstehungsgeschichte nachgezeichnet. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Veröffentlichung von „Selling England By The Pound“ tauchen wir noch etwas tiefer in die Materie ein und beschäftigen uns mit der Frage, inwieweit das Großwerk tatsächlich ein sozialkritisches Album ist. In diesem Zusammenhang werfen wir, nicht zuletzt unterstützt von Steve Hackett, mit dem wir ein exklusives Interview führten, auch einen weiteren Blick auf die Beziehung zwischen Progrock und Politik. Darüber hinaus blicken wir über den großen Teich, um zu ergründen, wie es der urbritischen Band in Nordamerika erging. Dies war auch Thema eines Gesprächs mit Sébastien Lamothe von der renommierten kanadischen Genesis-Tribute-Formation The Musical Box.

ALICE COOPER - Zurück auf der Strasse

Ein Künstler wie Alice Cooper bringt nicht einfach ein x-beliebiges Album heraus. Nachdem sich Vince Furnier zuletzt auf die Suche nach seinen Detroiter Wurzeln begeben hatte, ist er nun mit „Road“ gemeinsam mit seinem Langzeitproduzenten Bob Ezrin zum bewährten Konzept des Alice-Cooper-Bandalbums zurückgekehrt. Neben diesem spannenden Thema sprach der Musiker, der in diesem Jahr 75 wurde, auch über seine einstigen Suchtprobleme, seine vor 50 Jahren erschienenen Alben „Billion Dollar Babies“ und „Muscle Of Love“ und seine mit Johnny Depp und Joe Perry unterhaltene Zweitband Hollywood Vampires.

SOEN - Die Wunden des Krieges

Seit es keine Coronabedingten Beschränkungen mehr gibt, touren die schwedischen Progmetaller fast ununterbrochen. Zeit zum Songschreiben und Aufnehmen bleibe da nur im Winter, verrät Sänger Joel Ekelöf im eclipsed-Gespräch. Offenbar funktioniert das selbstauferlegte straffe Pensum sehr gut für die Band, die im Jahresrhythmus neue Platten veröffentlicht.

eclipsed: Was war das Besondere bei der Entstehung eures neuen Albums „Memorial“?

Joel Ekelöf: Es ist das erste seit Ende der Pandemie. Als wir den Vorgänger, „Imperial“, fertig hatten, dauerte es, bis wir endlich damit touren konnten. Als es so weit war, spürten wir, wie sehr wir die Liveauftritte und unser Publikum vermisst hatten. Dieses Gefühl hat das aktuelle Album sehr beeinflusst. Es ist voller Energie und ganz darauf ausgerichtet, live gespielt zu werden.

GRETA VAN FLEET - Der Griff nach den Sternen

Drei Alben in fünf Jahren und extensive Touren durch immer größere Hallen. Da stellt sich die Frage: Kann sich eine Band unter diesen Bedingungen weiterentwickeln? Hat sie genug Zeit und Raum für neue Ansätze und Ideen – oder vermag sie sich nur noch zu wiederholen? Greta Van Fleet geben darauf eine starke musikalische Antwort namens „Starcatcher“.

MAREK ARNOLD’S ARTROCK PROJECT - Solowerk mit 50 Helfern

Knapp zweieinhalb Jahre intensiver Arbeit liegen hinter Keyboarder und Saxofonist Marek Arnold. Für sein „Artrock Project“ hat er eine riesige Schar von illustren Musikern (nicht nur) der Prog-Welt zusammengetrommelt – ein hierzulande so noch nicht da gewesenes Unterfangen.

Marek Arnold ist es gewohnt, Alben zu promoten – immerhin ist er festes Mitglied in nicht weniger als vier Bands. Ein Soloalbum war bisher allerdings noch nicht darunter – wobei diese Bezeichnung im Falle des „Artrock Project“ auch etwas irreführend ist, schließlich wirken daran um die 50 Gastmusiker mit. Wie es dazu kam, mit wem er außerdem gerne mal zusammenarbeiten würde und warum ihm in der Produktionsphase fast der Kopf geplatzt wäre, erzählte er im Interview.

eclipsed: Wie kam es überhaupt zu diesem Projekt?

PJ HARVEY - Die Geister der Kindheit

Polly Harvey hat ein Album über ihre Kindheit aufgenommen, das viele Elemente des Filmgenres Folk Horror in sich trägt (siehe Kasten), weil es über eine Schwellenerfahrung berichtet, die eine Verbindung zwischen dem Verlust der kindlichen Unschuld und der verlorenen Bindung zur Natur herstellt. Hierbei steht sie durchaus in der Tradition ihrer letzten Werke, vor allem bezüglich des Rekurses auf den Mythos vom alten, verlorenen Albion, der auf ihrem Meisterwerk „Let England Shake“ im Mittelpunkt steht. Wurde das mythische Bild jenes sagenumwobenen Britanniens dort noch in den zeitgenössischen Brexit-Diskurs eingewoben, so verlagert sich das neue Album vollständig ins Subjektive, Innere, Private.